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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 20:34
von Bernd Schulz
Gestern gab es wieder Gelegenheit zu einem Treffen mit Ralf, der zwei Blaufränkische im Gepäck hatte. Zunächst war dieses Exemplar an der Reihe:

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Ab und an lasse ich mich gerne auch mal auf so etwas ein; meine bevorzugte Stilistik ist aber eine andere. Bei dem zweiten Wein handelte es sich um das klar interessantere Exemplar:

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Mit diesem Ried Szapary hat Jalits keine Konzessionen an den Mehrheitsgeschmack gemacht. Den Forumsmitgliedern, die sich gerne mit roten Burgenländern befassen (wie z.b. Gaston oder neuerdings auch Karsten ;) ) kann der Wein empfohlen werden!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 21:12
von amateur des vins
Jalits ist hiermit vermerkt; ich bin über den Namen auch schonmal gestolpert.

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 21:20
von Gerald
Von Jalits habe ich schon länger nichts mehr probiert - die Weine waren immer sehr gut gemacht, aber für meinen Geschmack zu füllig, zu "international", die Frische und eigenwillige, kühle Aromatik des Eisenbergs haben mir gefehlt. Aber vielleicht - so hört sich zumindest Bernds VKN an - hat sich da etwas geändert, sollte ich auch wieder einmal probieren ...

Grüße
Gerald

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 21:30
von Bernd Schulz
Gerald hat geschrieben:Von Jalits habe ich schon länger nichts mehr probiert - die Weine waren immer sehr gut gemacht, aber für meinen Geschmack zu füllig, zu "international", die Frische und eigenwillige, kühle Aromatik des Eisenbergs haben mir gefehlt...


Gerald, Ralf (der sich vielleicht auch noch selber zu Wort melden wird) fand den Wein sehr typisch für den Eisenberg; mir selber, soweit ich diesbezüglich überhaupt ein Urteilsvermögen habe, ging es nicht anders. Und zu füllig oder zu international wirkte dieser Ried Szapary ganz sicher nicht.

Wenn du noch mal etwas von Jalits probieren solltest, würden mich deine Eindrücke interessieren!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 22:07
von robertz
Bei den letzten Jahrgängen hat auch Jalits den Holzeinsatz merklich zurückgenommen (vielleicht mit Ausnahme seines Top–Weins Diabas), außerdem hat er nun noch einen zweiten Lagenwein (Lage Fasching). Trotzdem spüre auch ich bei seinen Weinen immer eine etwas internationalere Stilistik (vielleicht etwas mehr Fassbrand beim großen Holz ;) ) Wobei ich auch gesehen habe, er nutzt noch zum Teil gebrauchtes Barrique, andere Winzer haben das Barrique aus dem Keller entfernt und nutzen nur mehr 500er Fässer.

Dadurch kann er auch nicht so die Unterschiede bei seinen Lagenweinen herausarbeiten wie andere Topwinzer am Eisenberg. Trotzdem sehe ich ihn als einen der sehr guten empfehlenswerten Winzer des Eisenbergs.

Schöne Grüße aus Wien, Robert

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 22:18
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Den Forumsmitgliedern, die sich gerne mit roten Burgenländern befassen (wie z.b. Gaston oder neuerdings auch Karsten ) kann der Wein empfohlen werden!

...mir auch :?: :?

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Fr 16. Apr 2021, 22:40
von Gaston
Heute im Glas:

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Ein Wein, der, rebsortentypisch, entschuldigt die Formulierung, "Eier hat", aber gleichzeitig extrem fein, frisch und elegant daherkommt. Sehr guter Blaufränkisch. Und für knappe 12 Euro ein klarer Nachkaufkandidat!

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Sa 17. Apr 2021, 09:14
von austria_traveller
robertz hat geschrieben:andere Winzer haben das Barrique aus dem Keller entfernt und nutzen nur mehr 500er Fässer.

Das wäre ja ein Grund wieder mehr ins Burgenland zu schauen.
Der Barriqueausbau der letzten Jahre war für mich nur mehr lähmend

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Sa 17. Apr 2021, 13:00
von Bernd Schulz
EThC hat geschrieben:...mir auch :?: :?


Vermutlich schon! ;)

austria_traveller hat geschrieben:Der Barriqueausbau der letzten Jahre war für mich nur mehr lähmend


Ich denke, viele der besseren Rotweine weltweit haben auf die eine oder andere Art ein Barrique gesehen. Ich habe daher überhaupt nichts gegen den Einsatz von Barriques, solange er mit ausreichend Fingerspitzengefühl erfolgt. Der "Vitikult", den wir vor dem Szapary von Jalits getrunken haben, war in dieser Hinsicht schon etwas grenzwertig. Und bezeichnenderweise wurde der Barriqueausbau auch auf seinem Rückenetikett erwähnt...

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragVerfasst: Sa 17. Apr 2021, 13:31
von robertz
Hallo Bernd

Mit den 500ern können die Winzer viel feiner die Lagenunterschiede herausarbeiten, da ist der Anteil Fassbrand zu Wein um einiges schöner zu dosieren (auch bei neuem Holz), manche Winzer setzen hier auf die österreichischen Fässer mit dezentem Toasting (z.B. Stockinger, Pauscha) ähnlich wie diverse Winzer im Piemont (mit noch größeren Fässern).

Hier ist der Blaufränkische ähnlich zum Nebbiolo. :P

Wobei Lang war immer schon einer der Schreiner :roll: im Mittelburgenland, er hat dies lange erfolgreich gemacht und kann dies inzwischen auch. Vor Jahren gab es sogar Weine mit doppelt neuem Holz, seine Weine der letzten ( etwa 10) Jahre habe ich kaum mehr verkostet.

Schöne Grüße aus Wien, Robert