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Burgenland (ohne Unterregion)

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Blaufränkisch

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 13:21

Ich bin ja weit weg davon, die Schwierigkeiten und Kritikpunkte des DAC-Systems bedingungslos zu verteidigen, aber was hier so abgeht, läßt mich nur noch den Kopf schütteln.

Gernot Heinrich bewirtschaftet die Hälfte oder vielleicht sogar mehr als die Hälfte seiner stattlichen Weingartenfläche von 80 oder 100 Hektar auf der Westseite des Neusiedlersees in Purbach, Breitenbrunn, Winden und Jois. Der verkrampfte Versuch bei einem BASISwein eine Herkunft aus Gols, dem Betriebssitz, herzuleiten und damit verbunden der durch die DAC-Regelung hinfälligen Gebietsangabe "Neusiedlersee" nachzutrauern ist einfach nur lächerlich.

Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt der Wein überwiegend aus dem, was manche hier gerne noch als "Neusiedlersee-Hügelland" titulieren würden, gut möglich aber, dass auch ein paar Trauben aus Gols (also früher "Neusiedlersee") dabei sind, wo Gernot Heinrich auch Blaufränkisch kulitiviert. So what.

Das Burgenland hat insgesamt 12 oder 13.000 Hektar Rebfläche, ist also lächerlich klein und der Begriff reicht mehr als aus, um einen Blaufränkisch für 8, 10 oder 12 Euro herkunftsmäßig einzuordnen. Wem "Weinviertel" mit beinahe 15.000 Hektar und als Herkunftsangabe reicht, der sollte bei "Burgenland" nicht auf irgendwelchen Scheingenauigkeiten herumreiten. Und die vom VKN-Ersteller vergessene Angabe des Vornamens von namensgleichen Weinbauern nicht dem DAC-System umhängen.

Und für die deutschen Mitleser: Es geht um einen Gutswein mit der Herkunftsangabe eines Weinbaugebietes kaum größer als die Mosel, halb so groß wie Rheinhessen oder Pfalz. Eiert ihr beim Gutswein von Molitor, Müllen, Christmann oder wem auch immer auch herum, weil ihr da nicht wißt, ob er nur aus einem Ort oder mehreren kommt?
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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 14:39

Blaufränkisch hat geschrieben:Und für die deutschen Mitleser: Es geht um einen Gutswein mit der Herkunftsangabe eines Weinbaugebietes kaum größer als die Mosel, halb so groß wie Rheinhessen oder Pfalz. Eiert ihr beim Gutswein von Molitor, Müllen, Christmann oder wem auch immer auch herum, weil ihr da nicht wißt, ob er nur aus einem Ort oder mehreren kommt?

...das hat nix mit "rumeiern" zu tun. Wenn eine gebietsgenaue Angabe möglich ist und ich -woher auch immer- weiß, wo der Wein herkommt, dann mache ich eine entsprechend genaue Angabe, auch wenn der Winzer das auf seiner Flasche aufgrund der von ihm zu beachtenden Regularien nicht darf. Wenn diese Eingrenzung nicht möglich ist, muß man den Bezeichnungsrahmen eben entsprechend größer spannen. So einfach ist das...
Viele Grüße
Erich

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Gerald

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 14:48

Hallo Bernhard,

wir haben das Thema ja schon früher ausführlich diskutiert. Ich verstehe absolut, dass aus deiner Sicht - also des Winzers, der mit seinem Wein seinen Lebensunterhalt bestreiten muss - die Frage weitgehend irrelevant ist, ob manche pedantische Konsumenten den Wein nach dem Etikett jetzt sinnvoll in einem Forum oder einer Verkostungsnotizendatenbank einsortieren können oder nicht. Für viele oder die meisten hier im Forum spielt das aber eben schon eine Rolle.

Und in dieser Hinsicht machen die DAC-Regelungen uns das Leben nicht unbedingt einfacher, das kann man wohl kaum bestreiten, oder?

Gernot Heinrich bewirtschaftet die Hälfte oder vielleicht sogar mehr als die Hälfte seiner stattlichen Weingartenfläche von 80 oder 100 Hektar auf der Westseite des Neusiedlersees in Purbach, Breitenbrunn, Winden und Jois. Der verkrampfte Versuch bei einem BASISwein eine Herkunft aus Gols, dem Betriebssitz, herzuleiten und damit verbunden der durch die DAC-Regelung hinfälligen Gebietsangabe "Neusiedlersee" nachzutrauern ist einfach nur lächerlich.


Alles OK, nur hätte es früher am Etikett einen Unterschied gemacht, ob Heinrich jetzt wirklich eine Blaufränkisch-Cuvée kreuz und quer aus allen Lagen seines Weinguts produziert oder aber tatsächlich nur aus Golser Rieden. Also in etwa so, wie es die neue Wachau DAC mit der Unterscheidung zwischen Ortswein und Gebietswein (vgl. Ortswein und Gutswein in Deutschland) vorsieht. Hier hingegen heißen beide Varianten "Burgenland" - in meinen Augen eindeutig ein Informationsverlust.

Grüße,
Gerald
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Blaufränkisch

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 18:52

Alles OK, nur hätte es früher am Etikett einen Unterschied gemacht, ob Heinrich jetzt wirklich eine Blaufränkisch-Cuvée kreuz und quer aus allen Lagen seines Weinguts produziert oder aber tatsächlich nur aus Golser Rieden. Also in etwa so, wie es die neue Wachau DAC mit der Unterscheidung zwischen Ortswein und Gebietswein (vgl. Ortswein und Gutswein in Deutschland) vorsieht. Hier hingegen heißen beide Varianten "Burgenland" - in meinen Augen eindeutig ein Informationsverlust.


Sorry Gerald, aber das ist falsch.

Früher hätte der Wein die Herkunftsbezeichnung "Neusiedlersee" getragen und du hättest genausowenig sagen können, ob er (nur) aus Trauben aus Gols oder (auch) aus solchen aus Andau, Apetlon oder Pamhagen gekeltert wurde. Überall dort kauft(e) Gernot Heinrich nämlich Trauben und alle diese Orte liegen im Weinbaugebiet "Neusiedlersee". Da sie aber geografisch und vom Terroir her von Gols mindestens so weit entfernt sind wie Breitenbrunn oder Purbach gibt es im konkreten Fall eben keinen Informationsverlust. Es handelt sich nämlich nicht um einen Ortswein, früher nicht und heute nicht. Er heißt und hieß nicht "Golser Blaufränkisch" und die Weinherkunft war früher und ist heute nicht das gleiche wie der Betriebssitz des Produzenten.

Wenn ein Weinbauer den Herkunftsort nicht deklariert hat er wahrscheinlich gute Gründe. Entweder die Trauben sind nicht (nur) aus einem Ort oder er hält den Wein für nicht geeignet, den angegebenen Ort unverwechselbar darzustellen und will die Ortsangabe anderen Weinen in seinem Sortiment vorbehalten, die besser dazu in der Lage sind.

Mit DAC hat das übrigens dicht direkt zu tun, die Regelung "Burgenland" als Qualitätsweinherkunft verwenden zu dürfen ist deutlich davor eingeführt worden. Nicht zu letzt auf Druck von Spitzenbetrieben wie Gernot Heinrich, die keinen Sinn in der Scheingenauigkeit von willkürlich nach Bezirksgrenzen definierten Kleinweinbaugebieten innerhalb unseres Bundeslandes sahen.

Diese Unterteilung ist verwirrend - konservative Insider, die auch nach 20 Jahren nicht bereit sind davon abzugehen ausgenommen - und kompliziert und findet sich in den allermeisten Fällen nicht im Glas wieder. Und für die Weine, die durch die Herkunft verursachte sensorische Unterschiede innerhalb des Burgenlandes transportieren können gibt es ja noch eine Unterteilung in Form der DAC-Gebiete.
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weingeist

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 18:54

Hallo Bernhard!

Schön, wieder einmal von Dir etwas zu lesen, auch wenn es nur aus "kopfschütteln" heraus entstanden ist ;).
Blaufränkisch hat geschrieben:Das Burgenland hat insgesamt 12 oder 13.000 Hektar Rebfläche, ist also lächerlich klein und der Begriff reicht mehr als aus, um einen Blaufränkisch für 8, 10 oder 12 Euro herkunftsmäßig einzuordnen. Wem "Weinviertel" mit beinahe 15.000 Hektar und als Herkunftsangabe reicht, der sollte bei "Burgenland" nicht auf irgendwelchen Scheingenauigkeiten herumreiten.
Wenn Du da die Größe ins Spiel bringst, bin ich vollkommen bei Dir. Ich würde ja sogar einen Schritt weiter gehen.

Wer braucht eine DAC Weinviertel? Da würde doch dann vollkommen eine DAC Niederösterreich (mit z. B. Grünen Veltliner), eine DAC Burgenland (mit z. B. Blaufränkisch) und eine DAC Steiermark (mit z. B. Sauvignon Blanc) reichen. Nur, dann gäbe es halt auch keine DAC Leithaberg.

Wer braucht denn bei einer DAC die ganzen Ausnahmebestimmungen, Sonderregelungen, Basisweine, Reserveweine usw.? Wozu, nur um die betroffene und am Anfang total skeptische Klientel zu beruhigen? Ich beschäftige mich seit den frühen 90ern mit Wein, einfach so, aus Leidenschaft und Genuß und habe mich in unseren Weinbauregionen gut zu Recht gefunden. Jetzt, hier und heute, keine Ahnung, wo welche Bestimmung gilt.

Glaubt die ÖWM (und hier vor allem Willi Klinger, dessen einziges "Steckenpferd" dieser DAC-Gedanke sein dürfte) wirklich, dass durch eine DAC der Export leichter und einfacher wird?

Hast Du durch die DAC-Leithaberg jetzt einen sprunghaften Anstieg im Export Deiner Weine erlebt oder sind, nur weil jetzt statt "Neusiedler See - Hügelland" aud Deinen Etiketten DAC Leithaberg steht, mehr Kunden gekommen, hat der Absatz zugnommen?
Blaufränkisch hat geschrieben:Der verkrampfte Versuch bei einem BASISwein eine Herkunft aus Gols, dem Betriebssitz, herzuleiten und damit verbunden der durch die DAC-Regelung hinfälligen Gebietsangabe "Neusiedlersee" nachzutrauern ist einfach nur lächerlich.
Das sehe ich wiederum nicht ganz so. Wenn Du einen "Blaufränkisch Basiswein" aus der Golser Gegend in die gleiche Schublade wie aus dem Mittelburgenland stecken möchtest, ist das - meiner Ansicht nach - beiden Weinen gegenüber unfair. Jedenfalls findet man schon Unterschiede zwischen diesen beiden Regionen, auch bei einem Basiswein. Da finde ich dann, dass das gar nicht so „lächerlich“ war, zu wissen, woher der Wein gekommen ist.

Für mich persönlich ist im Übrigen die Sache längst gegessen, nachdem ich mir die Freiheit nehme, keine VKN (außer für mich selbst) zu schreiben. Ich kaufe Wein dort, wo er mir schmeckt. Was dann am Etikett steht, ist mir relativ egal.
Liebe Grüße
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Blaufränkisch

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 18:57

Ich habe gerade kurz in die Verkostungsnotizen-Datenbank geschaut. Dort gibt es selbstverständlich bei den österreichischen Herkünften das Weinviertel. Ohne Unterteilung, ohne Unterregionen. Warum sollte das beim Burgenland, das weniger Rebfläche hat nicht gehen? (Zumal das Weinviertel klimatisch, geologisch und weinstilistisch mindestens so vielfältig ist.)
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Blaufränkisch

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 19:03

...das hat nix mit "rumeiern" zu tun. Wenn eine gebietsgenaue Angabe möglich ist und ich -woher auch immer- weiß, wo der Wein herkommt, dann mache ich eine entsprechend genaue Angabe, auch wenn der Winzer das auf seiner Flasche aufgrund der von ihm zu beachtenden Regularien nicht darf. Wenn diese Eingrenzung nicht möglich ist, muß man den Bezeichnungsrahmen eben entsprechend größer spannen. So einfach ist das...


Hallo Erich,

im konreten Fall war die Ableitung der Herkunft vom Betriebssitz Gols aber falsch. Trotzdem wurde der Wein dem (früheren) Weinbaugebiet Neusiedlersee auf der Ostseite des Sees zugeordnet, obwohl hier eindeutig anderes steht:
http://www.heinrich.at/wein/sortiment/blaufraenkisch/

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 19:21

Blaufränkisch hat geschrieben:Hallo Erich,

im konreten Fall war die Ableitung der Herkunft vom Betriebssitz Gols aber falsch. Trotzdem wurde der Wein dem (früheren) Weinbaugebiet Neusiedlersee auf der Ostseite des Sees zugeordnet, obwohl hier eindeutig anderes steht:
http://www.heinrich.at/wein/sortiment/blaufraenkisch/

So einfach ist das.

Ich habe mich ja mit meiner Aussage auch nicht ausschließlich auf diesen Wein im Speziellen bezogen...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 20:50

Bernhard, du beschäftigst dich berufsbedingt ;) tagein, tagaus mit österreichem Wein! Für dich ist vieles selbstverständlich, was für einen ausländischen Weinfreund aus dem Amateurlager erst einmal alles andere als klar ist. Um es offen zu sagen, habe ich größere Mühe, dem jüngsten Schlagabtausch unter euch Österreichern in diesem Thread überhaupt vernünftig zu folgen. Und da liegt erst einmal der Hase im Pfeffer: Mir geht es nicht darum, die Herkunft eines Basisweins ortsgenau auf dem Etikett wiederfinden zu können, sondern mir fehlt besonders bei den burgenländischen Herkunftsbezeichnungen einfach arg der Durchblick :oops: . Ich habe ihn nach wie vor nicht; obwohl mir die Details von euch schon liebevoll erklärt wurden, kann ich mir nicht merken, wie es sich wirklich verhält. Erich scheint die Sachlage besser zu durchschauen, aber wenn ich mir Gastons Wortmeldungen ansehe, muss ich erst mal davon ausgehen, dass ich kein Einzelfall bin: Hier im Ausland ist euer Bezeichnungssystem weitgehend unverständlich, und die Einführung der (des?) ominösen DAC hat das Problem offenbar alles andere als entschärft.

Blaufränkisch hat geschrieben:Mit DAC hat das übrigens dicht direkt zu tun, die Regelung "Burgenland" als Qualitätsweinherkunft verwenden zu dürfen ist deutlich davor eingeführt worden. Nicht zu letzt auf Druck von Spitzenbetrieben wie Gernot Heinrich, die keinen Sinn in der Scheingenauigkeit von willkürlich nach Bezirksgrenzen definierten Kleinweinbaugebieten innerhalb unseres Bundeslandes sahen.

Diese Unterteilung ist verwirrend - konservative Insider, die auch nach 20 Jahren nicht bereit sind davon abzugehen ausgenommen - und kompliziert und findet sich in den allermeisten Fällen nicht im Glas wieder.


Richtig, diese Unterteilung ist verwirrend! Dann einigt euch doch und lasst sie nach Möglichkeit ganz bleiben!

Blaufränkisch hat geschrieben: Und für die Weine, die durch die Herkunft verursachte sensorische Unterschiede innerhalb des Burgenlandes transportieren können gibt es ja noch eine Unterteilung in Form der DAC-Gebiete.


??? Und damit wird es dann noch verwirrender! Dieses zusätzliche DAC-Gedöns führt dahin, dass unbedarfte ausländische Konsumenten wie ich (angeblich soll es aber noch weit unbedarftere Weinfreunde geben) überhaupt nicht mehr wissen, wann wie genau unter welchen Bedingungen auf dem Etikett eines burgenländischen Weins erscheinen darf, wo er herkommt, und welchen Qualitätsrichtlinien, Rebsorteneinschränkungen etc. usf. er entspricht. Sorry, nixe kapito! Kann ich im Einzelfall vielleicht immer erneut mit Mühe nachrecherchieren, will ich aber nicht.

Wie ich dich kenne, wirst du gleich entgegnen (falls du überhaupt noch mit mir redest), dass das deutsche VDP-System um keinen Deut durchsichtiger ist. Große Lagen, erste Lagen, große Gewächse, erste Gewächse, im restsüßen Bereich immer noch die guten alten Prädikate.... - und da gebe ich dir gerne Recht! Nur macht der deutsche Bezeichnungsmurks den österreichischen Bezeichnugsmurks nicht besser.

Herzliche Grüße

Bernd
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Blaufränkisch

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragDi 16. Okt 2018, 21:27

Dieses zusätzliche DAC-Gedöns führt dahin, dass unbedarfte ausländische Konsumenten wie ich (angeblich soll es aber noch weit unbedarftere Weinfreunde geben) überhaupt nicht mehr wissen, wann wie genau unter welchen Bedingungen auf dem Etikett eines burgenländischen Weins erscheinen darf, wo er herkommt, und welchen Qualitätsrichtlinien, Rebsorteneinschränkungen etc. usf. er entspricht. Sorry, nixe kapito! Kann ich im Einzelfall vielleicht immer erneut mit Mühe nachrecherchieren, will ich aber nicht.


Sorry Bernd, irgendwie widersprichst du dir schon selber. Unbedarfter Konsument und Wissenwollen von Details von Qualitätsrichtlinen geht nicht unter einen Hut. Wenn du unbedarft bist, dann sollte dir "Burgenland", allenfalls der Name des Produzenten, die Sorte und der Preis reichen, ganz besonders wenn du aus dem fernen Ausland auf unsere Weine schaust. Genau deshalb gibt es keine Untergebiete mehr, genau deshalb steht "Burgenland" auch auf allen DAC-Weinen.

Mir reicht ja auch "Mosel" (und ich lamentiere nach Jahren nicht mehr, dass es leider leider nicht mehr Mosel-Saar-Ruwer heißt), die Sorte und der Preis um eine Idee zu haben, welcher Wein da auf mich zukommt. Wenn ich mehr Interesse habe, befasse ich mich damit, dass die Saar kühler ist, dass es an der Terrassenmosel auch 13 und mehr Prozent-Brummer gibt, dass es und welche Lagennamen es gibt, dass es Große Lagen gibt und/oder Große Gewächse, dass es im Weingesetz den Begriff Selektion gibt, was sich hinter Großlagen verbirgt und, und, und.

Auch "Bordeaux" sagt mir was und reicht mir meistens aus als Info. Und ich lasse mich nicht davon verwirren, dass es innerhalb der Region noch regionale und Ortsappellationen gibt, wo der Merlot-Prozentsatz wie hoch oder niedrig sein muß, etc. Letztlich ist ein Margaux auch nur ein Bordeaux und ich muss nicht durchschauen, dass es eine Gemeinde-AC und zugleich der Name eines Weingutes ist, das wiederum als eines von zuerst vier später fünf 1855 als besonderes Gewächs klassifiziert wurde und als elegantestes unter den fünf gilt, weil der Merlot-Anteil höher und der Boden und und und. Es ist ein Bordeaux, ein sündteurer Bordeaux. Wenn ich unbedarft bin, reicht mir das.

Warum also "Burgenland" dir nicht reicht, um dir ein ungefähres Bild von einem Weinstil zu vermitteln verstehe ich nicht. Lass den anderen Scheix doch einfach weg, wenn er dich nicht interessiert statt darüber zu lamentieren. Wenn sich deine Weinvorlieben nicht dramatisch verändert haben geht es doch eh nur um bestenfalls ein paar Weine pro Jahr.
Zuletzt geändert von Blaufränkisch am Di 16. Okt 2018, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
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