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Burgenland (ohne Unterregion)

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Blaufränkisch

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 10:45

Hallo Gerhard,

Das ist zwar deprimierend für das Forum, aber aus meiner Sicht verständlich
Wir sind hier halt alles Verrückte in einer geschlossenen Anstalt :mrgreen:

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich aber auch, dass viele Winzer genauso verrückt wie wir sind - nur halt ohne Einschränkungen was Rebe, Ausbau, ect betrifft. Und halt nicht hier im Forum, sondern untereinander ;)


Du hast natürlich uneingeschränkt recht. Mit den Verrückten in der geschlossenen Anstalt (ich darf das sagen, weil ich ja auch - zwar sehr ruhiger aber doch - Mitinsasse bin). Und damit, dass es unter uns Weinbauern manchmal auch nicht anders zugeht, wenn auch natürlich auf einer ganz anderen Ebene, da andere Kompetenzen, Interessen und Zugänge.
Hier gibts mehr von mir zu lesen: www.bernhard-fiedler.at
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weingeist

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 11:20

EThC hat geschrieben:...deshalb lasse ich mittlerweile auch häufig beim Probieren die Guts- und Ortsweinebene von vornherein aus...
Ist - jedenfalls auf mich bezogen und meiner Meinung nach - eher der falsche Ansatz. Meist ist es doch so, dass, wenn die Qualität im unteren Sektor stimmt, auch die Qualität im oberen Sektor stimmen wird. Ich werde bei Verkostungen eher skeptisch, wenn ein "Grundwein", sagen wir einmal sehr überspitzt formuliert, auf mich unsauber produziert wirkt.
Liebe Grüße
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weingeist

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 11:25

Blaufränkisch hat geschrieben:....dass es unter uns Weinbauern manchmal auch nicht anders zugeht, wenn auch natürlich auf einer ganz anderen Ebene, da andere Kompetenzen, Interessen und Zugänge.
Ja, ja, hier zwar total "off topic" aber man betrachte nur (ich mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht) die derzeitige Diskussion der Vinea Wachau bezüglich des Einsatzes der "guten" oder "bösen" Vollernter... :mrgreen:

https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... /400454743
Liebe Grüße
weingeist
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amateur des vins

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 11:30

austria_traveller hat geschrieben:Wir sind hier halt alles Verrückte in einer geschlossenen Anstalt :mrgreen:
Präzise zusammengefaßt! :lol: :ugeek:
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 11:51

weingeist hat geschrieben:Ist - jedenfalls auf mich bezogen und meiner Meinung nach - eher der falsche Ansatz. Meist ist es doch so, dass, wenn die Qualität im unteren Sektor stimmt, auch die Qualität im oberen Sektor stimmen wird. Ich werde bei Verkostungen eher skeptisch, wenn ein "Grundwein", sagen wir einmal sehr überspitzt formuliert, auf mich unsauber produziert wirkt.

Da gebe ich Dir im Grunde recht, jedoch ist es nach meiner Erfahrung häufig so, daß Winzer, die im "oberen Segment" richtig tolle Sachen machen, in den "unteren Ligen" eher dem Massengeschmack hinterher laufen (was per se nix verwerfliches ist) und das ist dann in der Regel nicht meins; die Weine sind dann allermeistens nicht unsauber vinifiziert, aber sehr oft wird dann da z.B. der wohl recht weit verbreiteten Vorliebe nach "milder Säure" stattgegeben oder die Frucht mittels Kaltvergärung bis ins Plakative überhöht etc., da bin ich dann draußen. Das muß man aber von Winzer zu Winzer differenziert betrachten und ich kenne auch einige, wo auch die Basisweine sehr animierend sind, dann lange ich da auch zu. Bei mir unbekannten Winzern probiere ich auch die Basis bzw. fange da an, aber sehr häufig verläßt mich schon nach einem Wein die Lust in dem Bereich und ich hüpfe gleich eine Stufe weiter nach oben, wenn's nicht schon ganz gruselig war.
In manchen Gegenden (z.B. Südtirol) ist die Basis (z.B. "Classic-Linie") dann preislich auch schon so ambitioniert, daß ich für 2 Euronen mehr in der nächsten Liga unverhältnismäßig mehr Spaß bekomme, da laß ich die Basis dann fast grundsätzlich aus...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 13:10

austria_traveller hat geschrieben:Wir sind hier halt alles Verrückte in einer geschlossenen Anstalt


Auch ich stimme dieser Aussage grundsätzlich zu! ;)

Allerdings habe ich gerade in den letzten Jahren verstärkt versucht, einigermaßen auf dem Boden zu bleiben, anstatt nach immer ausgefalleneren Reizen und immer abgehobeneren Weinen zu suchen. Das, was ich kaufe, bewegt sich fast immer - ganz seltene Ausnahmen bestätigen die Regel - im Preissegment von 5 bis 15 Euro; der größere Teil davon ist noch einstellig gepreist. Viele Weine, die ich trinke, würde ich durchaus als zur "Mitte" gehörig bezeichnen wollen - mir ist es wichtig, die Freude an Sachen, die nicht in der allerhöchsten Liga angesiedelt sind, nicht zu verlieren. Und ein Lila-Rot von Lisa Bunn oder ein Blaufränkisch "Classic" von Hans Igler bereiten mir abends durchaus eine Menge Genuss und Vergnügen. Ich möchte guten Wein trinken, aber ich möchte mich nicht in einer Endlosspirale nach oben befinden....

Herzliche offtopische Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 13:30

Bernd Schulz hat geschrieben:Ich möchte guten Wein trinken, aber ich möchte mich nicht in einer Endlosspirale nach oben befinden...

Da stimme ich offtopisch auch zu, auch wenn mein persönlicher Durchschnittspreis ein klein bißchen höher liegen mag als Deiner, ich hab' aber auch Grenzen nach oben und hab' bis jetzt z.B. noch nie einen dreistelligen Betrag für eine Flasche Wein ausgegeben. Mit der "Mitte" definiere ich dann auch eher die "geschmackliche Mitte", das kreuzt sich zwar zu einem großen Teil mit der "preislichen Mitte", aber die von Dir zitierten Weine sind für mich aus der "geschmacklichen Mitte" schon draußen, und das ist auch gut so...
Viele Grüße
Erich

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Ollie

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 15:45

Bernd Schulz hat geschrieben:Allerdings habe ich gerade in den letzten Jahren verstärkt versucht, einigermaßen auf dem Boden zu bleiben, anstatt nach immer ausgefalleneren Reizen und immer abgehobeneren Weinen zu suchen.


Ach, dieser Ansatz funktioniert fuer mich nicht. Ich trinke Wein sehr selten, meistens nur einmal am Tag, aber dann moechte ich schon "was Richtiges" im Glas haben. In dieser Hinsicht bin ich "Wirkungstrinker", also im Sinne der Wirkung, die so ein 98-bis-100-Punkte-Wein auf meine Sinne und meinen Intellekt hat, der Freude am Genuss und daran, dass es nur ganz wenige Leute gibt, die solche Weine trinken, einfach weil die Flaschen so rar sind. (Deswegen schreibe ich auch nicht die Weinforen voll von Abenteuern mit diesen Flaschen, in der Hoffnung, endlich mal von jemanden zu lesen, dem es so geht wie mir. Wir sind ja nur ganz wenige, und viele koennen noch nicht einmal richtig Englisch, da wird der Austausch echt schwierig.)

Wenn solche Weine was kosten, dann zahle ich das halt, was soll's. Sowieso kann mir der Preis, den ich damals gezahlt habe, jetzt eigentlich egal sein - und ist es auch -, denn erstens ist das Geld eh schon lange weg und noch viel laenger schon wieder verdient, und zweitens habe nun mal keine anderen Weine im Keller, also trinke ich halt die. Von irgendwoher muss der Platz fuer die nachgekauften Flaschen ja kommen. (Obwohl ich nervoes werde, wenn ich die Waende meines Weinkellers sehen kann, also mal schnell ein paar Kisten geholt, um die Luecken zu fuellen.)

Es ist natuerlich schwierig, heute noch Sachen zu bekommen, die mich noch ein bisschen ueberraschen. Sooo viele gute Weine gibt's allem Fortschritt zum Trotz ja immer noch nicht. Deswegen bin ich ein ziemlich konservativer Weintrinker, also wirklich nur die ueblichen blue chips, aber auch die werden auf Dauer seltsam unbefriedigend (kenn man einen, kennt man alle...). Die Highlights des Jahres sind mittlerweile auf eine Handvoll Events zusammengeschrumpft, die Vorstellung des neuen Clos du Mesnil oder der VVF etwa, oder das eine oder andere Versteigerungsweinchen, aber im Grossen und Ganze ist wirklich alles auf Autopilot. Ich muss gar nicht mehr denken beim Weinkaufen. Mein Weinhaendler hat meine Kreditkartennummer, der liefert das Zeug und fertig. Den Rest macht mein Sommelier.

Cheers,
Ollie
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austria_traveller

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 15:49

Ollie hat geschrieben:Ich trinke Wein sehr selten, meistens nur einmal am Tag,

Wirklich sehr selten :mrgreen:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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EThC

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Re: Burgenland (ohne Unterregion)

BeitragFr 5. Apr 2019, 16:03

Ollie hat geschrieben:Es ist natuerlich schwierig, heute noch Sachen zu bekommen, die mich noch ein bisschen ueberraschen.

...so weit bin ich zum Glück noch nicht... :lol:
Viele Grüße
Erich

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