Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

... und hat einer von Euch beiden auch etwas Restsüßes von diesem Weingut verkostet?

Hallo Michael,
da muss ich leider passen (und wenn Du mich so gefragt hättest, ob sie Süßweine produzieren, gebe ich ehrlich zu, hätte ich es Dir nicht beantworten können) sowie ich überhaupt nicht unbedingt ein (uneingeschränkter) Freund burgenländischer Süßweine bin, auch wenn natürlich immer wieder das eine oder andere Fläschchen sehr wohl den Weg in meinen Keller findet. Und da auch eher von den "unbekannteren" WInzern (z. B. Kroiss aus Illmitz, anderer Thread zum Thema Weinfehler), die preislich noch irgendwie am Boden bleiben müssen. Ich stehe da mehr auf die (selteneren und damit leider auch immer sehr teuren) Süßweine aus den "kühleren" Weinbaugebieten. Ich mag einfach, wenn auch noch irgendwo eine ganz zarte Säure versteckt zum Vorschein kommt (auch wenn es nur Einbildung sein mag).

Der junge BF 2011 Leithaberg von GuH Heinrich war einfach nur genial.

Salzige Mineralität, ewig lang und äußerst frisch+trinkanimierend!
Mein Fazit: Vom Leithaberg werden wir noch einige feine Weine bekommen in den nächsten Jahren!

Genaueres:
http://austrianredwine.blogspot.co.at/2013/10/definitiv-eines-der-groten-und.html

BF Leithaberg 08 von Die Winzerei hält dem Vergleich mit Heinrich LB 11 absolut stand.

Toller Wein (extrem vielschichtig in der Nase und sehr frisch am Gaumen; karge Leithaberg Mineralik voll da) - sympathisches Weingut --> EINLAGERN!

http://austrianredwine.blogspot.co.at/2013/10/die-winzerei-der-wahnsinn-vielleicht.html
https://www.facebook.com/austrianredwineblog

[Gerald]

Hallo,

extrem vielschichtig in der Nase ... karge Leithaberg Mineralik voll da

Das verstehe nicht so richtig, denn "extrem vielschichtig in der Nase" und "karg" sind zumindest nach meinem Verständnis das Gegenteil voneinander. Oder geht es nur um eine Aneinanderreihung toll klingender Vokabeln? Da würde auch die "salzige Mineralität" im Beitrag davor gut dazupassen, eine der meistabgenutzen Modephrasen bei Weinbeschreibungen der letzten Zeit. Vielleicht würde aber besser noch "kristalline Mineralik" passen. Oder doch "klirrende Mineralik"?

Was ich damit sagen möchte: wie im Kühn-Thread finde ich (anders als der Kapitän Baumrinde ), dass Weinbeschreibungen auch durchaus etwas leiser formuliert werden können, man muss nicht immer die Kiste mit den Superlativen bemühen. Sonst klingt es sehr schnell nach Werbeprospekt ...

Grüße,
Gerald

Gegenteil...nein sehe ich nicht so. Das "Karge" war einfach eine der Schichten, die ich in der Nase empfunden habe. Da es auch weitere gab -->vielschichtig.

Klar kann man Weinbeschreibungen auch übertreiben, auf der anderen Seite ist es für mich aber auch faszinierend zu versuchen den Wein zu beschreiben, Nuancen zu erkennen und zu formulieren (gerade in einem Weinforum, in dem man nicht gemeinsam am Tisch sitzt)...und wenn Begeisterung da ist, macht es auch Spaß diese auszudrücken!

LG, Sebastian

Hallo

Klar kann man Weinbeschreibungen auch übertreiben, auf der anderen Seite ist es für mich aber auch faszinierend zu versuchen den Wein zu beschreiben, ...

nur was darf ich mir als Leser, der z. B. Deinen Blog liest, denn unter "karge Leithaberg Mineralik"" vorstellen?
Wie würde Deiner Ansicht nach eine "ausgeprägte Leithaberg Mineralik" in der Nase wahrnehmbar sein?
Eine Weinbeschreibung sollte - meiner Ansicht nach - nachvollziehbar sein (den Geruch einer Rose kennt jeder, den Stallgeruch kennen viele, den Geruch von unterschiedlicher Erde vielleicht auch noch, nur bei den Steinen, da beginne sogar ich wirklich immer zum Verzweifenl - so wie beim "reinbeißen" - aber das ist eine andere Geschichte ).
Sorry, aber da bin sehr stark bei Gerald.

Kein Problem

Tja ich fürchte da kommen wir nicht weiter bzw. zusammen...ich meinte damit einen kargen, steinigen Geruch (auch wenn du Steine lieber nicht hören möchtest ) den man meiner Erfahrung nach oft in Weinen von kargen Böden (ganz im Unterschied zu einem BF vom fetten mittelburgenländischen Lehmboden) findet und der für mich für die BFs vom LB typisch ist...einen besseren Vergleich habe ich leider derzeit nicht auf Lager. Den Geruch aber in beiden LBs gefunden Sorry meine Herren!

[Gerald]

Vielleicht sollte man ja eine anerkannte Quelle zur deutschen Sprache heranziehen?

http://www.duden.de/rechtschreibung/karg

In Bezug auf einen Wein kann meiner Ansicht nach "karg" nur bedeuten, dass der Wein wenig Aromen preisgibt ("zurückhaltend" ist ja ausdrücklich als Synonym erwähnt). Solche Weine gibt es durchaus, aber das passt mit "extrem vielschichtig in der Nase" ungefähr so zusammen wie das berühmte Gedicht "Dunkel war's, der Mond schien helle ..."

Und ein karger Boden ist - wieder siehe Duden - wenig fruchtbar, zumeist wegen schlechter Wasserversorgung, in unseren Breiten meist aufgrund grobem Gestein mit geringer Wasserspeicherfähigkeit. Da aber Weinreben - im Gegensatz zu den meisten Feldfrüchten - oft auch auf solchen Böden gut gedeihen, findet man viele Weingärten auf kargem Boden, zum Beispiel im Médoc oder auch an der Mosel (Schiefer), teilweise auch Wachau. Die Weine aus diesen Regionen würde ich aber ganz sicher nicht allgemein als "karg" bezeichnen ...

Unter einem kargen Boden würde ich mir zum Beispiel etwas wie im ersten Foto des Links vorstellen: http://www.thewinecellarinsider.com/win ... -bordeaux/

Grüße,
Gerald

P.S. Ganz abgesehen davon sind meines Wissens die Böden der meisten der zum "Leithaberg" gehörenden Lagen (das ist ja eigentlich fast das ganze Westufer des Neusiedlersees) nicht unbedingt karg

[Gerald]

Sehr attraktiv trotz leichter "Schönheitsfehler" war der Leithaberg rot 2009 von Nittnaus.



Wie auch in vielen anderen Fällen hat auch dieser Wein eine sehr schöne Aromatik, die man mit etwas Phantasie auch durchaus "geheimnisvoll-märchenhaft" nennen könnte. Leider aber am Gaumen nicht ganz makellos, vielleicht wurde zu viel extrahiert? Kann aber gut sein, dass sich das ein - sagen wir - 5 Jahren harmonisiert hätte. Leider kann ich das nicht so einfach nachprüfen, war nämlich eine Einzelflasche ...

Grüße,
Gerald