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Neusiedlersee-Hügelland / Leithaberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Lyonnat

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragDo 31. Okt 2013, 17:52

austrianredwineblog hat geschrieben:Hat "Die Winzerei" wer von euch auf dem Zettel?


mixalhs hat geschrieben:... und hat einer von Euch beiden auch etwas Restsüßes von diesem Weingut verkostet?


zur winzerei! ein paar einschätzungen...
da ich ab dem jahrgang 06 fast alle weine der winzerei wenigstens probieren durfte...

die beiden haben anfang der 2000er jahre begonnen (2003?). die qualität der weine hat über die jahre deutlich zugenommen. gerade beim weißwein sind die letzten beiden jahrgänge ('11 und '12) schon noch einmal ein deutlicher sprung nach vorne, die rotweine gefallen mir trotzdem besser. bei rot kann man ab '08 kaum was falsch machen. wobei die rotweine aus dem "schwierigen" jahrgang 2010 haben mich dann fast umgeworfen. durch die bank weine die sehr nahe an der sorte sind, total sauber, jahrgangsbedingt halt schon eher schlank aber mit struktur und guter länge, sehr frische, "trinkige" weine. insgesamt eher die kühlere rotweinstilistik.

die rotweine haben ein sehr gutes lagepotential bzw. entwickeln sich sehr schön. ich habe noch ein paar flaschen vom normalen blaufränkisch jahrgang 2007 (damals noch DIAM verkorkt), präsentiert sich derzeit
unglaublich harmonisch mit schöner sortentypizität und guter länge. der wein hat damals 4€ gekostet.

sie sind derzeit in der umstellungsphase auf biologische landwirtschaft. sponatanvergärung ist, soweit ich weiß, auch ein thema. die hektarerträge sind angeblich vergleichsweise niedrig.

zu den süßweinen. den eiswein aus 2012 kann ich empfehlen. ich habe zwar wenig erfahrung mit eiswein, aber dieser wein hat nur sehr bedingt etwas mit den sußweinen von rund um den neusiedler see zu tun. sehr saubere nase und auch eher schlank, rassig und richtig süffig. die 06er TBA hat extrem lange gebraucht, 2009 hat sie mir noch überhaupt nicht zugesagt. letztes jahr zu weihnachten hat sie sich dann schon ganz anders präsentiert. aber schon eher ein kraftlackl.

lg
wolfgang
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austrianredwineblog

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragFr 1. Nov 2013, 12:04

Hallo Wolfgang,

danke für deine Einschätzung. Sehr interessant...
Mich würden noch deine Erfahrungen mit dem Salvatore/Steingraben interessieren, da dieser der nächste auf meiner Liste ist.

Die Fakten zum Wein haben mich sehr neugierig gemacht...

Liebe Grüße, Sebastian
Ich freue mich über Euren Besuch bei meinem Austrian Red Wine Blog!

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mixalhs

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragFr 1. Nov 2013, 12:39

zu den süßweinen. den eiswein aus 2012 kann ich empfehlen. ich habe zwar wenig erfahrung mit eiswein, aber dieser wein hat nur sehr bedingt etwas mit den sußweinen von rund um den neusiedler see zu tun. sehr saubere nase und auch eher schlank, rassig und richtig süffig. die 06er TBA hat extrem lange gebraucht, 2009 hat sie mir noch überhaupt nicht zugesagt. letztes jahr zu weihnachten hat sie sich dann schon ganz anders präsentiert. aber schon eher ein kraftlackl.


Eine hilfreiche Information. Die Süßen vom Neusiedler See (und auch die Sauternes-Weine) sind mir in der Regel zu üppig. Da ist es spannend zu lesen, dass es dort auch anderes gibt.

Gruß, Michael
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Lyonnat

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragSo 3. Nov 2013, 21:30

hallo,

mit VKN habe ich vor einiger zeit aufgehört, daher relativ allgemein gehalten...

bezüglich eiswein, ausprobieren! habe zwar heute im keller gesehen, dass er 13,5 umdrehungen hat, aber wie gesagt, nicht typisch für die süssweine rund um den neusiedler see... üppigkeit (bwz der wein ist eher das gegenteil davon) ist da ein gutes stichwort! und relativ früh gelesen, also nicht x-mal angefroren, daher auch sehr sauber. BA habe ich bei der winzerei noch nie ergattert, 2010 gab es eine, die ging (fast?!) zur gänze in die niederlande.

der salvatore, '07 und '08 waren was ich damals unter burgundisch verstanden habe. realiv hell, nicht total ausextrahiert... die lage braucht auch relativ lange bis zur ernte, also im vergleich zu lagen in rust, mörbisch oder gar östlich vom neusiedler see. gute säure, frisch. von '09 habe ich sehr viel gekauft, er entwickelt sich sehr schön und langsam. deutlich dünkler, mehr substanz und trotzdem klare blaufränkisch-frucht, unmaskiert ungeschminkt (retrostilistik?). '10 hat es den wein nicht gegeben. '11 will ich noch nicht beurteilen. hatte ihn in einer parallelverkostung mit dem bela joska. da hat uns der bela joska besser gefallen... aufgrund der farbe würde ich sagen beim bela joska hatten wir eine späte abfüllung, der wirkte jünger, lebendiger, substanzreicher.
der salvatore hat aromatisch schon einen erzählfaden. jedes jahr hat er eine typisch rot"beerige" oder eher rotfruchtige seite. etwas wie hibiskustee, oder hagebutte. oder wie mal bei vinaria gelesen: blutorange! der salvatore ist nicht so eingängig wie der malachias. der malachias ist mein ersatz für moderen bordeaux. den malachias haben bis jetzt alle meine freunde und bekannte geliebt, also auch jene die nicht sehr oft wein trinken. und trotzdem hat er (der malachias) einen langen atem. die würze vom salvatore fehlt ihm aber.

naja abschließend, die zwei von der winzerei stecken viel leidenschaft und arbeit in ihr projekt (neben ihrem brotberuf). das ist nicht nur eine schöne geschichte, das schmeckt man auch!

bitte haltet mich am laufenden bezüglich eurer erfahrungen!

lg
w
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austrianredwineblog

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragSo 3. Nov 2013, 22:41

Sehr schön....hilfreiche und interessante Einschätzungen...

Salvatore 11 kommt bei mir bald dran (Bela-Joska ist übrigens derzeit einer meiner absoluten Favoriten unter 10 Euro - gerade vorgestern wieder eine Flasche geköpft - toll)...melde mich dann.

Liebe Grüße, Sebastian
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austrianredwineblog

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragMi 13. Nov 2013, 16:30

Wieder eine schöne Flasche aus der Winzerei:
Roter Oktober 11 (CS/Me) - ca. 11 Euro.

Für mich eine bisher unbekannte Stilistik aus Heidelbeeren, Mineralik und grüner Paprika. Wieder leichtfüßig und elegant
-->schöner Speisebegleiter. Mehr dazu auf:
http://austrianredwine.blogspot.co.at/2013/11/die-winzerei-ringhoferpairits-auf-einer.html

Liebe Grüße, Sebastian
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Gerald

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragSa 7. Dez 2013, 12:25

Sehr gut hat mit dieser Wein aus einer "Koproduktion" von Markus Altenburger und Erich Scheiblhofer gefallen:

Bild

Die Trauben stammen von den Joiser Lagen von M. Altenburger ("Leithaberg"), vinifiziert wurde allerdings im Keller von E. Scheiblhofer in Andau (Seewinkel). Der Wein wirkt sehr individuell, der typische "Leithaberg rot" - Stil ist durchaus erkennbar, aber doch irgendwie anders interpretiert, vielleicht mehr auf maximale Intensität ausgerichtet, ohne aber den typisch frischen Charakter der Rebsorte zu verlieren.

Das Projekt scheint aber inzwischen eingestellt zu sein, die Webseite (http://www.vinophil.at) ist zumindest derzeit nicht erreichbar, im Web findet man auch keine konkreten Angaben zu Jahrgängen später als 2007 (oder 2009?). Weitere Hintergründe sind mir leider nicht bekannt.

Grüße,
Gerald
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octopussy

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragSo 15. Dez 2013, 19:02

Hallo zusammen,

mit österreichischen Weinen kenne ich mich wirklich gar nicht aus. Den Namen Kollwentz hatte ich aber mal gehört (bzw. gelesen, es dürfte im kleinen Johnson gewesen sein). Vor ein paar Jahren hatte ich mal bei Böhmewein in FFM drei Flaschen 1999 Eichkogel (70% BF, 30% Zweigelt) gekauft. Zwei Flaschen hatten mir sehr gut geschmeckt, aber die dritte und letzte Flasche, die wir am Freitag geöffnet haben, war die allerbeste. Der Wein ist super gereift, besonders gut hat mir der Geschmack nach kleinen schwarzen Beeren gefallen. Ich bin wirklich traurig, dass das die letzte Flasche war. Sollte mir der Wein auf einer Auktion nochmal über den Weg laufen, schlage ich zu!

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Beste Grüße, Stephan
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weingeist

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Neusiedlersee-Hügelland

BeitragSo 12. Jan 2014, 20:49

Hallo und einen schönen Sonntagabend aus Wien!
Am Samstag wurde mein Vertrauen in die Lagerfähigkeit österreichiescher Rotweine wieder einmal auf das eindrucksvollste bestätigt. Meine letzte (im Nachhinein jetzt "leider letzte") Flasche St. Laurent, JG 1995 vom Weingut Pretterebner aus Zagersdorf wurde zu feinen Käsen, Wurzelbrot und ein paar afrikanischen Weintrauben geleert.

Der Wein war ein Erlebnis, auch nach dem Essen, solo getrunken. Keinerlei Altersmüdigkeit, auch von der Farbe im Glas noch ein schönes Rot, schöne Nase nach Kirschen (etwas verhalten), zarte burgundische Anklänge wie feuchtes Laub oder Erde, am Gaumen dafür richtiggehend fordernd. Auch hier viel Kirsche, etwas Lakritze, vollmundig mit runden, samtigen Tanninen. Auch eine zarte Säure trug zur Unterstützung des tollen Gesamteindrucks bei.
Liebe Grüße
weingeist
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migy

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Re: Neusiedlersee-Hügelland

BeitragSo 16. Feb 2014, 11:57

Hallo Stephan,

dabei ist der Eichkogel "nur" die Zweitcuvee von Kollwentz. Nummer 1 ist der Steinzeiler, ca. 60 - 80% BF aus den Toplagen Setz und Point, Rest je nach Jahrgang Zweigelt und CS.
Das schöne an den Kollwentz Weinen ist die relativ frühe Zugänglichkeit gleich nach der Abfüllung und die dessen ungeachtet große Lagerfähigkeit. Deine Eindrücke vom 1999er Eichkogel bestätigen letzteres ebenso wie der vor einigen Monaten von mir probierte 2000er CS.

Beste Grüße,

Michael
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