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Martiniloben Gols

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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weingeist

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Martiniloben Gols

BeitragMi 14. Nov 2012, 16:46

Martiniloben Gols 2012 - Eine Nachbetrachtung aus meiner Sicht

Wie schon seit vielen Jahren, auch heuer wieder ein Fixpunkt in meinem Verkostungsprogramm, dass Martiniloben in Gols, wobei ich (mit meiner Frau) nur Freitags unterwegs war, weil sich da die Besucher noch in Grenzen halten (Sonntag geht übrigens auch immer ganz gut, nur sind da die Winzer verständlicherweise meist schon etwas "geschlaucht") . Im Folgenden ein kurzer Überblick einiger (nicht aller) Betriebe, die ich besucht habe und wo mir ein Bericht mit Weinnotizen erwähnenswert erscheint. Ich vergebe dabei keine Punkte, sondern Sterne (ist für mich einfacher, als mir Punkte zu überlegen). Sterne werden bei mir nach dem Schulnotensystem von 1 - 5 vergeben, wobei 5 Sterne das Maximum darstellen. Ich "spucke" auch konsequent, sodass ich für mich in Anspruch nehme, auch die letzten Weine noch vernünftig beurteilen zu können. Erwähnen möchte ich auch, dass ich mir in den Jahren meiner Besuche eine sogenannten "Negativliste" erstellt habe, und einen Betrieb, der in diese Liste aufgenommen wird, danach einige Jahre nicht mehr besuche.

Begonnen habe ich heuer im Weingut Köllan (Familie Georg Schmelzer), weil ich mir schon bei den letzten Besuchen nie mehr sicher war, wie ich die Weine einordnen soll.

Für mich hatten alle Weine mit sehr starken Gerbstoff bzw. sperrigen Tanninen zu kämpfen, egal ob es der Zweigelt 2011 oder das Fürstliche Prädium 2005 war. Zweigelt Reserve war in der Nase schön, am Gaumen wieder etwas Tanninbetont, allerdings doch konzentriert und dicht. Cabernet Sauvignon gab es mehrere Jahrgänge, wobei auch hier die jüngeren Jahrgänge nicht richtig zu überzeugen wussten. Meine Frau meinte dann, sie wolle unbedingt den Cabernet Sauvignon 2002, der ebenfalls angeboten wurde kosten, denn der müsse doch einfach etwas runder sein. Sie konnte auch dieser Jahrgang nicht überzeugen, wogegen ich hier, etwas milder in meiner Beurteilung, schon einen sehr schön gereiften Wein, mit Cassisaromen in der Nase und am Gaumen notierte. Insgesamt war die ganze Sache aber doch sehr enttäuschend, weil einfach den einzelnen Weinen vielfach etwas Harmonie gefehlt hat. Ich möchte jetzt nicht hinterfragen, ob das allenfalls der Grund sein könnte (die Preise sind ja gerade keine Okkasion), dass bei einigen Weinen auch noch sehr reife Gewächse zum Verkosten und zum Verkauf angeboten werden konnten. Jedenfalls habe ich für mich beschlossen, das Weingut jetzt einmal einige Zeit nicht mehr zu besuchen (einige schöne Altweine aus früheren Zeiten habe ich ja noch im Keller :P ).

Im Weingut Limbeck (Helumt Limbeck) gab es danach eine sehr gute, qualitativ ausgeglichene Serie zu verkosten, wobei mir der Pinot Noir sehr gut gefallen hat.

Zweigelt Classic 2011 +++(+)
Blaufränkisch 2010 +++
(den 2011er gibt's erst, wenn der 2010er ausverkauft ist - so was liebe ich :x )
Pinot Noir 2010 ---> viel Pinot Noir, viel Spass, in jeder Verkostung als typischer Vertreter seiner Sorte erkennbar, vielleicht für manchen Gaumen schon zu viel der süßlichen Frucht +++(+)
Solo Zweigelt Barrique 2009 ++++
Solo Zweigelt Barrique 2010 +++
Ensemble (CS, BF und ZW) 2009 +++(+)

Winzerhof Nittnaus (Hans und Silvia Nittnaus) - tolle Qualitäten zu vernünftigen Preisen

Zweigelt 2011 ++++
Blaufränkisch 2009 +++(+)
St. Laurent 2009 ++
Heideboden Classic (ZW, SL, ME) 2009 +++(+)
Blaufränkisch Barrique 2008 ++++
Merlot Barrrique 2009 +++(+)
Heideboden Barrique 2007 ++++

Weingut Achs (Werner und Elfriede Achs) - sehr günstige Weine, wobei die Qualität etwas abgefallen ist

Zweigelt Kellern 2011 +++
St. Laurent 2011 ++(+)
Blaufränkisch 2011 +++
Apfelgrund 2010 +++
Cabernet Sauvignon 2010 ++(+)

Weingut Gsellmann (Siegfried Gsellmann)

Zweigelt DAC 2011 +++(+)
St. Laurent 2011 +(+)
Blaufränkisch 2011 +++
Heideboden 2009 ++++
Zweigelt Salzberg 2009 +++(+)
Ungerberg 2009 +++(+)
Gols (ZW, BF, PN, STL) 2009 ++(+)

Weingut Heinrich Lunzer
Zweigelt DAC 2011 ++++
St. Laurent 2011 +(+)
Blaufränkisch 2010 ++++
Henri (ME, ZW) 2010 ++(+)
Pinot Noir 2010 +++(+)
Cuvée D'Amitie 2010 ++++

Weingut Michaela und Gerhard Lunzer - für mich jedes Jahr gerade im Bereich CS, ME und Cuvées eine "Bank"; viele Weine kenne ich schon sehr lange; heuer war auch der "normale" Zweigelt wieder absolut topp (nachdem ich in manch letzten Jahr den Eindruck hatte, dass das ein Wein ist, der für Gerhard nur so "mitläuft")

Zweigelt 2011 ++++
Blaufränkisch 2011 ++++
Pinot Noir 2011 +++(+)
Heideboden 2010 +++
St. Laurent 2010 ++(+)
Merlot 2010 +++
Blaufränkisch / Syrah 2011 ++++(+)
Zweiglet Golser Phalen 2009 ++++
Cabernet / Merlot 2009 ++++(+)

Fassprobe vom Cabernet Sauvignon 2011 +++++
Fassprobe vom Merlot 2011 ++++(+)

Weingut Vinum Pannonia Allacher (Gerhard und Michael Allacher, also Vater und Sohn, haben wieder einmal eine tolle Serie hingelegt, wobei man vieles nicht hinterfragen sollte, vor allem nicht die Geschwindigkeit im Weinkeller)

Zweigelt DAC 2011 ++++
Blaufränkisch 2011 +++
St. Laurent 2011 ++++
All Red (ZW, ME, AWC-Sieger) 2011 - ein Wein, den jeder der kam, unbedingt sofort verkosten wollte; ich kenne allerdings wesentlich bessere Vertreter dieses Weins aus früherer Zeit, die auch noch in meinem Keller liegen +++
Merlot 2011 ++++
Apflegrund (STL) 2011 +(+)
Cuvée Gérard (ZW, BF) 2011 ++++(+)
Altenberg (STL, ME, CS) 2011 ++++(+)
Salzberg (ZW) 2011 ++++
Imperium (ME, CS) 2008 ++++


Noch ein Wort zur DAC Neusiedlersee? Nein, nicht hier, dazu kommt noch ein eigener Beitrag.
Liebe Grüße
weingeist
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weingeist

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Martiniloben Gols

BeitragFr 15. Nov 2013, 11:10

Martiniloben Gols 2013 - Eine Nachbetrachtung aus meiner Sicht

Nachdem der letztjährige Bericht vom Martiniloben in Gols zwar einige Male aufgerufen (und vielleicht auch gelesen ;) ) wurde, sonst aber keinerlei Resonanz erzeugt hat, möchte ich nur ganz kurz über die heurigen Eindrücke aus meiner Sicht berichten.

Wir (meine Frau und ich) waren wieder am Freitag (08.11.) unterwegs, der Andrang hielt sich in Grenzen, man konnte konzentriert verkosten und auch manch interessantes Gespräch führen. Zur Verkostung standen im roten Bereich (Weiß haben wir nichts gekostet) bereits viele der Premiumweine aus 2011 und die Grundweine aus 2012 zur Verfügung.

Über die Premiumweine möchte ich gar nicht viel schreiben, da sich alle Weine, dem Jahrgang entsprechend, wirklich in einer tollen Verfassung präsentierten. Einhellige Meinung der angesprochenen Winzer war auch, dass man bei der guten Qualität des Ausgangsmaterials eigentlich nicht viel falsch machen konnte. Auch die Grundweine aus 2012 waren alle gut gelungen, bis auf ......... so manchen Zweigelt. :o

Ja, richtig gelesen, und darüber möchte ich jetzt auch etwas ausführlicher schreiben. Vielleicht haben ja andere von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hatte jedenfalls einige Vertreter im Glas, die ich nie und nimmer als Zweigelt erkannt hätte. Teilweise waren es dünne, nichtssagende Weine, denen jegliche Tiefe und Frucht fehlte. Irgendwie kam mir vor, dass das tolle Traubenmaterial 2012 nur für Premiumweine verwendet wurde, während man sich um die Grundweine einfach nicht viel gekümmert hat. Schade ! Ganz extrem wurde es bei zwei von mir verkosteten Zweigelt aus zertifizierten Biobetrieben. Wenn beide Zweigelt nach Orangenschalen riechen und danach schmecken, grenzt das für mich an schwere Themenverfehlung, und da kann der Hype um Biobetriebe, von manchen Befürwortern, noch so forciert werden. Schön, dass beide Zweigelt auch die Buchstaben DAC am Etikett tragen dürfen. Sie repräsentieren somit absolut herkunfts- und sortentypischen Zweigelt. :x
Liebe Grüße
weingeist
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Alas

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Re: Martiniloben Gols

BeitragSo 17. Nov 2013, 21:36

Grüß dich Weingeist!

Das ist mit 80 Winzern ja eine ziemlich große Veranstaltung. Zwei Fragen:
Wer macht denn dauerhaft den besten St. Laurent?
Gab es wieder Winzer mit älteren Jahrgängen?

Einen guten Wochenstart wünscht

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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weingeist

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Re: Martiniloben Gols

BeitragDi 19. Nov 2013, 12:35

Hallo Alas,

bei St. Laurent muss ich ehrlicherweise passen, da ich mich mit dieser Sorte sehr wenig beschäftige und diese auch selten kaufe. Meine Einschätzung würde Dir daher nicht weiterhelfen und auch unfair gegenüber diesen Weinen sein. Ich verkoste sie zwar, aber ohne dabei genau auf Unterschiede zu achten. Letzten Freitag hatte ich z. B. einen St. Laurent im Glas, den mir ein Winzer (zu meinen anderen Einkäufen) geschenkt hat, und irgendwie war ich in meiner Ansicht bestätigt, dass meine Entscheidung, diesen Wein nicht zu kaufen, gut war. Wobei, da bin ich schon auch sehr von meiner Frau beeinflusst, die die Burgundersorten grundsätzlich nicht sonderlich mag (Ausnahmen bestätigen die Regel - manchmal).
Liebe Grüße
weingeist
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austria_traveller

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Re: Martiniloben Gols

BeitragMo 9. Dez 2013, 12:46

Servus
Vor einigen Tagen habe ich von Allacher (Jahrgang 2012) einiges verkostet.
Habe hier keine Notitzen oder so gemacht, allerdings ist die Stilistik ganz interessant.
Sehr kräftig, bullig, viel Power - aber trotzdem harmonisch. Zumindest für meinen Gaumen.
Wir hatten den Zweigelt (der mir ausnehmend gut gefallen hat), das Cuvee Gerard ( das am schlechtesten von allen Weinen geschmeckt hat; eben halt nicht Sortenthypisch aber auch nichts besonderes) und das Cuvee Altenberg.
Deutlich zu früh geöffnet war dieser Wein schon beeindruckend; war auch trotz des Jahrgangs recht gut zu trinken.
Alles in allem hat mir der Zweigelt am besten geschmeckt - und das, obwohl ich die Rebsorte eigentlich gar nicht brauche. Auf jeden Fall ein interessanter Winzer.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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weingeist

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Martiniloben Gols 2014

BeitragDo 13. Nov 2014, 13:20

Martiniloben 2014 Gols

Auch heuer stand wieder ein langer Verkostungsnachmittag in Gols auf meinem Programm. Verkostet (und konsequent wieder ausgespuckt :mrgreen: ) wurden lediglich Rotweine, wobei von fast allen Betrieben die "normalen" Weine aus 2013 und die Toppweine aus 2012 (im Vergleich dazu auch oftmals noch 2011) angeboten wurden. Ein einziger Betrieb, den ich hier aber nicht nennen werde, hat auch schon seine Toppweine (bis auf den letzten der "Qualitätspyramide") abgefüllt. Es war auch der einzige Betrieb, der einen absolut positiven und zuversichtlichen Ausblick auf die Weine des Jahrgangs 2014 gab. Wobei augenzwinkernde Aussagen wie "da muss halt unser Kellermeister heuer wieder eine Höchstleistung vollbringen", einen etwas eigenartigen Eindruck hinterlassen. Trotzdem, ich schätze die Weine dieses Betriebes und der extreme Kundenandrang an solchen Tagen, den man hier immer wieder beobachten kann, dürfte mich da doch bestätigen.

Insgesamt war ich von den angebotenen Qualitäten sehr begeistert. Was mir aufgefallen ist, die 2012er Weine sind derzeit wesentlich zugänglicher als die 2011er, die recht anstrengend zu verkosten waren. Auch viele der Winzer sahen das so und waren der Meinung, dass 2011 noch Zeit braucht, während 2012 auch jetzt bereits mit Genuss getrunken werden kann. Zur Lagerung sollten sich aber beide Jahrgänge über mehrere Jahre unbedenklich anbieten (nun, das werde ich sicher in einigen Jahren selbst beurteilen können, da mein Keller mit 2011er und jetzt auch 2012er Weinen ziemlich gut bestückt wurde).

"Rustikalität" konnte ich nur mehr bei zwei Betrieben, die ich noch nie besucht habe (oder vielleicht viel früher einmal), feststellen. Wobei ich hier Rustikalität wirklich im negativen Sinn meine. Ich brauche keine hypermodernen Verkostungsräume, wie sie fast schon überall Standard sind, ich koste auch gerne im Keller, nur, wenn man in einen Verkostungsraum eintritt und es strömt einen schon ein alter, modriger Geruch in die Nase, weiß man meist schon, wie sich einem die Weine voraussichtlich präsentieren werden. Ein in einem der beiden Betriebe verkosteter Zweigelt (2013), schmeckte dazu noch nach leicht faulen Trauben und hatte einen extremen Säurespitz. Hier dürfte im Keller wohl einiges schief gelaufen sein.

Es gibt für mich in Gols aber immer wieder - neben "meinen" Winzern - neue Überraschungen im positivsten Sinn. Nur, man kann ja nicht überall kaufen. Die positiven Überraschungen diesmal (wie gesagt für mich, das muss nicht heißen, dass das nicht schon bekannte Betriebe sind) waren das Weingut Weinhof Schuhmanns und das Weingut Nelly, Matthias und Andreas Nittnaus. Beide Weingüter hatten keinen einzigen Wein dabei, bei dem das Pendel nach unten ausschlug. Gibt es nicht oft und auch bei meinen Lieblingsbetrieben, gibt es meist ein, zwei Weine, die mir nicht so gut schmecken. Beim Weinhof Schuhmanns könnte man vielleicht den "Einstiegswein", einen halbtrocken ausgebauten Zweigelt, in Frage stellen. Angeblich ein Wein, der in der Gastronomie viel Anklang findet und einen unkomplizierten Zugang zum Thema Wein darstellen soll. Mein Fall war der Wein jedenfalls nicht, und zum Essen hätte ich ihn mir überhaupt nicht vorstellen können.

Das Weingut Heinrich Lunzer war bei den präsentierten Rotweinen wieder topp, vor allem die Burgundersorten sind hier jedesmal eine "Versuchung" wert. Vom Zweigelt 2013 war ich eher enttäuscht.

Das Weingut Allacher (Vinum Pannonia), das mit dem Salzberg 2013, einem reinsortigen Zweigelt heuer (nach letztem Jahr mit dem All Red) die AWC wieder gewonnen hat, macht ebenfalls auf allen Linien gute Figur. Schwächer hatte ich (komisch, wie schon oben) nur den Zweigelt und - was mich verwundert hat - den St. Laurent Apfelgrund. Auch der normale St. Laurent war nicht so ganz mein Geschmack. Cuvée Gerard, Blaufränkisch Eroffäcker, Altenberg, Salzberg und Imperium wie gewohnt toll. Bei diesen Weinen muss man allerdings dazu sagen, mir persönlich schmecken sie. Von anderen habe ich schon öfters kritische Anmerkungen wie zu wuchtig, zu dick, zu marmeladig, usw. gehört.

Im Weingut Michaela und Gerhard Lunzer - ich gebe es gerne zu - fühlen wir uns schon fast wie zu Hause. Auch seine Rotweine sind jedes Jahr eine Wucht (genauso wie das PLV, das hier noch absolut stimmt). Nicht so geschmeckt hat mit der Blaufränkische. Alles andere war ausgezeichnet. Gerhard war auch jener Winzer, der - von mir im Thread Österreich 2014 zitiert - die Ernte von 400 Litern Merlot angesprochen hat. Wie immer war seine Einschätzung des Jahrgangs 2014 sehr ehrlich und realistisch.

Im Weingut Andreas Gsellmann darf man einen wunderschönen (alten) gemauerten Weinkeller mit Teppichen ausgelegt und schweren Lustern bewundern. Ein eigenartiger Kontrast. Derzeit läuft gerade noch der Schluss der Umstellungsphase auf Bio. Und jetzt wird es spannend. Ich persönlich trinke gerne gute Weine - und die habe ich im Bio-Bereich bis dato immer vermisst (auch wenn die Bio-Fraktion jetzt aufschreit). Hier war es etwas anders. Der Heideboden 2012 (bereits Bio) hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Wie man in aus dieser Vorzeigelage, wo viele Golser Winzer Flächen besitzen, und damit ein Vergleich sehr einfach ist, so einen Wein machen kann, ist mir ein Rätsel. Andererseits waren der Pannobile rot 2011 und 2012 (ebenfalls schon Bio) wunderschöne, toll zu trinkende Weine. Das erste Mal, dass ich für mich feststellen durfte, auch Bio-Weine können ein Genuss für Nase und Gaumen sein. Allerdings sind wir hier auch in einem Preisbereich ab Hof von 21.- € (für den 2011er).

Das war jetzt ein kürzerer Rückblick auf Gols, wobei ich nicht alle besuchten Weingüter angeführt habe, sondern nur solche, die bei mir einen negativen (ohne die Namen hier zu nennen) oder positiven Eindruck hinterlassen haben.
Liebe Grüße
weingeist
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slowcook

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Re: Martiniloben Gols

BeitragDo 13. Nov 2014, 17:06

Hallo Weingeist

Wenn die Resonnanz auf deine Notizen zu den Golser Weinen für dich auch dürftig ausfällt, so heisst das nicht, dass sie nicht gelesen würden. Ich jedenfalls bin für deine sehr persönlichen Einschätzungen immer dankbar, da ich einfach nicht jedes Jahr ins Burgenland fahren will, bei 2000 km Hin- und Rückweg. Und ein "Eingeborener" hat nun mal den besseren Einblick in ein interessantes Gebiet als ein Ausländer! ;)
Für die Präsentation der 2014er erübrigt sich wohl die Reise ebenfalls...

Gruss
Werner
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weingeist

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Re: Martiniloben Gols

BeitragDo 13. Nov 2014, 17:19

Hallo Werner!

slowcook hat geschrieben:Wenn die Resonnanz auf deine Notizen zu den Golser Weinen für dich auch dürftig ausfällt, so heisst das nicht, dass sie nicht gelesen würden. Gruss Werner


Das ist mir schon klar ;) , daher schreibe ich von solchen "Events" meistens ja eh' immer eine kurze Zusammenfassung meiner persönlichen Eindrücke. Aber "Feedback" tut immer gut.... :lol:

2014 gebe ich Dir recht - da wird es nichts zu holen und nichts zu präsentieren geben (O. K. so schlimm wird's auch nicht, aber schlimm genug). Ich bin jedenfalls schon gespannt, ob Winzer wirklich - wie im Thread Ö2014 von mir angemerkt - auf die Produktion Ihrer Toppweine "verzichten" werden (wenn sie nicht wirklich müssen) oder diese doch in homöopatischen Mengen produzieren.

Immerhin hat heute Nachmittag der Leiter des Stiftsweingutes Klosterneubur hochoffiziell gemeint, "wenn im Weingarten gut gearbeitet wurde, kann man davon asugehen, dass es tolle Weine geben wird". Sein Wort "in Gottes Ohr" .... ;) Oder die Golser haben irgend etwas faslch gemacht.
Liebe Grüße
weingeist
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slowcook

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Re: Martiniloben Gols

BeitragDo 13. Nov 2014, 17:56

Mein Rebberg zählt nur noch 51 Rebstöcke. In den Wochen vor der Lese stank es stellenweise zwischen den Reben dermassen nach Essig, als ob man das Gesicht in eine Essigmutter gedrückt erhalten hätte. Ich habe die betroffenen Beeren täglich von Hand abgelesen, auch abgeschüttelt, um dann bei der Lese nicht die ganze mühselige Aussortiererei machen zu müssen. Aber das ist Hobby und ich bin Rentner! Im professionellen Weinbau ist ein solches Vorgehen undenkbar. Ich denke deshalb schon, dass Bernhard Fiedlers und Gerhard Lunzers Aussagen viel eher den Tatsachen gerecht werden, so schade das auch ist.
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austria_traveller

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Re: Martiniloben Gols

BeitragDo 6. Jul 2017, 14:11

Servus Herbert,
Mit Freunden planen wir eine Verkostung bei einem "guten Winzer" zu machen
und da bin ich ganz froh, dass ich deine Eindrücke aus Gols hier nachlesen kann.
Die Winzer dort stehen nämlich ganz oben auf unserer Liste.

Auch wenn ich grad nach deinen aktuellen Berichten nicht immer etwas schreiben tue,
so bin ich doch froh, dass es Leute wie dich gibt, die von solchen Events berichten.
Danke !
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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