Am Wochenende wieder einmal einen Blaufränkischen aus der hintersten Kellerecke hervorgeholt. Es hat sich dabei um einen
„Blaufränkisch Classic“ aus dem
Jahrgang 1997 (der in Ö als sehr guter Jahrgang gilt) vom
Weingut Hufnagel in
Neckenmarkt gehandelt.
Und obwohl es sich eher um einen klassischen Basiswein handeln dürfte, war die (sehr positive) Überraschung groß. Der Wein zeigte im Glas noch immer eine intensive, frische dunkel-rubin-rote Farbe, so dass man über diese keinen Hinweis auf sein Alter hätte schließen können. In der Nase fanden sich deutliche Fruchtaromen, wobei Brombeeren, aber auch Himbeeren sehr dominant vertreten waren. Am Gaumen dann doch eine Überraschung. Tannine? Fehlanzeige. Dafür aber eine kräftige, rustikale Säure, wie sie früher in Österreich typisch für den Blaufränkischen war. Erinnerungen an alte Zeiten kamen hoch
. Wobei die Säure nicht unangenehm auffiel, sondern das Gesamtbild, welches sich aus den am Gaumen geschmacklich wiederfindenden Aromen aus der Nase ergab, gut unterstützte. Im Geschmack hätte ich zusätzlich dann noch Walderdbeeren gefunden, die sich irgendwie in den Vordergrund zu drängen suchten. Der Abgang rundete dieses Bild noch einmal ab, es störte da auch kein Alkohol, wie bei manchen aktuellen „Bombern“.
Für mich war das wieder einmal der Beweis, dass man auch mit „kleineren“ Rotweinen, in einem guten Keller gelagert, auch nach Jahren noch absoluten Trinkspaß erleben kann. Unabhängig davon, dass sich diesen Stil eines Weines (Rotweines) heute kaum ein Betrieb mehr trauen würde, zu vinifizieren.