mvwein hat geschrieben:
Da Burgenland nun in den letzten Jahren gemerkt hat, das der Konsument "die Nase voll" hat, weil immer das gleiche gemacht wird, haben sie nun die veränderung im Weingesetz angestrebt.
Das ist eine einigermaßen seltsame Argumentationslinie. In sehr vielen Weinbaugebieten - darunter einigen der renommiertesten der Welt - machen die Winzer ebenfalls immer "das gleiche", häufig schon seit Jahrhunderten, ohne dass bislang die Konsumenten die Nase voll von den Weinen haben: an der Cote d'Or wird fast ausschließlich mit Chardonnay und Pinot noir gearbeitet, in Bordeaux vorwiegend mit Cabernet und Merlot, an Mosel, Saar und Ruwer für relevante Weine mit Riesling, und dergleichen Beispiele ließen sich noch mehr finden.
mvwein hat geschrieben:Im Grunde war es aber nur eine zu erwartende und längst notwendige Änderung die dieses Land brauchte.
Wer glaubt, dass Diversifikation der Rebsorten das Renommée eines Weinbaugebietes und den Absatz fördert, wird eine sehr schmerzhafte Erfahrung machen, die in Deutschland schon die Franken und die Badener gemacht haben: als erstes verliert das Gebiet seinen Charakter, und wird danach zum gesichtslosen Billiglieferanten für "alles mögliche". Beide Weinbaugebiete haben es innerhalb einer Generation geschafft, sich von den teuersten deutschen Anbaugebieten ans preislich unterste Ende des Wettbewerbs zu begeben - und dabei spielte der Versuch, mit allen nur denkbaren Rebsorten zwischen Neuzüchtungen und international-klassisch alle Marktsegmente gleichzeitig bedienen zu wollen, ganz sicher keine unwesentliche Rolle.
Gruß
Ulli