robertz hat geschrieben:Hallo Erich
Woher nimmst du eigentlich deine Erfahrung mit Aromen:
EThC hat geschrieben:
Nase mit … angegorene Früchte wie Maracuja und Kumquat
Und insbesondere:
EThC hat geschrieben:
Am Gaumen kommen auch Sachen wie … verschwitzter Lederkragen.
...vergiß die Früchte einfach mal bei genügend Wärme, dann kommt halt zu dem überreifen Fruchtaroma noch was mostiges dazu...
Und was den verschwitzten Lederkragen angeht: jahrelang getragene Lederjacke, die am Kragen schon etwas speckig geworden ist, im Herbst in der Früh angezogen und dann mit steigenden Temperaturen auf der Baustelle etwas in Schwitzen geraten. Das ist so ein Geruch, der zumindest bei mir klar abrufbar ist.
Gerald hat geschrieben:ich habe eher Schwierigkeiten, mir Geruch und/oder Geschmack von Natriumhydrogensulfat vorzustellen. Natriumsulfat (Glaubersalz) ist doch völlig geruch- und geschmacklos, Natriumhydrogensulfat wird - denke ich - genauso geruchlos sein, nur ein bisschen säuerlich schmecken.
Das Salz selbst riecht natürlich nach nix, die Lösung riecht und schmeckt etwas seifig und hat noch so eine Komponente, als wenn man Speckstein bearbeitet. Natriumsulfat (ohne hydrogen) ist dagegen tatsächlich quasi geschmacksfrei, Natriumsulfit (z.B. zur Verwendung als Sauerstoffbindemittel) ist dann schon wieder recht penetrant, bei -sulfid weiß ich's gar nicht...
Ich weiß, diese Aromenbeschreibungen sind natürlich schwerer zu fassen als z.B. Erdbeeraroma, aber eine bessere Beschreibung hab' ich für mich nicht, und mit den "üblichen" Aromen komme ich beschreibungstechnisch bei den recht reduktiven und / oder naturweinigen Sachen nicht weit. Ich greife halt auf das zurück, was ich mir in den letzten 30 Jahren eingeprägt bzw. eingebrannt habe. Da ist auch berufsbedingt einiges dabei, was nicht so ohne weiteres für Dritte auszuprobieren geht, denn der Geruch von z.B. frischem Walzzunder begegnet einem außerhalb eines (Stahl-) Walzwerkes nicht gerade häufig, es sei denn, man hat den richtigen Wein im Glas...