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Südburgenland / Eisenberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Ralf Gundlach

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 30. Mär 2024, 19:00

Chrysostomus hat geschrieben:Freut mich, dass euch der Reihburg gemundet hat! Da liegen bei mir noch einige Flaschen im Keller :D und ich kann eure Notizen vollinhaltlich bestätigen ! Der wird in den nächsten Jahren sogar noch zulegen, da bin ich mir sicher. (Vielleicht wandert er ja mit einem Paket noch einmal nach Deutschland....)

Der Reihburg von Kopfensteiner ist um einiges "fülliger", als jener von Schiefer - ohne dabei aber zu voluminös zu werden. Die Säure ist bei Schiefer vor allem in jungen Jahrgen einfach prägnanter. Wir hatten den 2019er Reihburg von Kopfensteiner vor einigen Tagen als "Pirat" bei einer Piemont-Verkostung dabei. War auch schön, allerdings noch sehr holzgeprägt und braucht definitiv noch einige Jahre. Für eine korrekte Wasserstandsmeldung einfach noch nicht in der richtigen Phase. Die ungeraden Jahrgänge 2017/19/21 sind/werden am Eisenberg richtig groß, insofern auch für Einsteiger in die Weinwelt des Südburgenlandes leicht zu merken...! Auch für burgenländische Verhältnisse noch immer sowas wie ein "Preis/Leistungs-Wein", damals für deutlich unter 30,- zu haben. Der "große Bruder" von Schiefer kostet da schon zweimal so viel.


Hallo Markus,

Ich fand den richtig klasse. Vor allem gefiel mir die Eleganz, die ich bis jetzt gar nicht mit Kopfensteiner in Verbindung gebracht habe. Wenn irgendwann eine Pulle mal nach Deutschland wandert hätte ich natürlich auch nichts dagegen.

Gruß

Ralf
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UlliB

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 20. Apr 2024, 11:28

Perwolff 2021 (Krutzler) 13,5%Vol. Blaufränkisch. In Österreich ist das ein Kultwein, und ich hatte befürchtet, eine Art parkerisierten Blockbuster ins Glas zu bekommen (so etwas gibt es dort durchaus). Der Wein ist aber eher das glatte Gegenteil: Kühl und sehr fest, sehr dunkle Frucht (Blaubeere, Brombeere), auffallend hohe Säure, ordentlich feines Tannin, nur ganz wenig Holz. Noch unentfaltet, zeigt aber schon jetzt sehr viele Facetten, tiefgründig, lang. Wer mit jungem, tannin- und säurereichen Wein klarkommt, kann den schon jetzt versuchen. Ich denke aber, dass der erst in ein paar Jahren richtig in Form kommt und dann eine ziemlich große Nummer werden wird.

Gruß
Ulli
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Michl

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 20. Apr 2024, 15:03

Danke für deine Eindrücke. Den Wein wollte ich schon immer mal kaufen, aber habe genau aufgrund der gleichen Befürchtungen dann immer Abstand davon genommen. Da muss sich ändern...
Viele Grüße

Michl
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amateur des vins

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 20. Apr 2024, 16:51

UlliB hat geschrieben:Perwolff 2021 (Krutzler) 13,5%Vol. Blaufränkisch. In Österreich ist das ein Kultwein, und ich hatte befürchtet, eine Art parkerisierten Blockbuster ins Glas zu bekommen (so etwas gibt es dort durchaus). Der Wein ist aber eher das glatte Gegenteil: [...]
Wäre interessant zu wissen, ob hier der Jahrgang geholfen hat. Lohnt es, nach gereiften Exemplaren Ausschau zu halten? Liest sich nicht so, als hättest Du den Vergleich...?
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 20. Apr 2024, 16:57

Den "Perwolff" gibt es schon ewig. Ich hatte ihn mal auf einer von Werner Elflein organsierten Verkostung von österreichischen Roten im Glas, aber das wird ungefähr zwanzig Jahre zurückliegen. Gut erinnern kann ich mich daran, dass er sich damals unter meinen Favoriten befand, wobei ich den Jahrgang nicht mehr weiß. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es sich durchaus lohnt, nach gereifteren Exemplaren zu schauen. Es muss ja keine Flasche aus dem vergangenen Jahrtausend sein....
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UlliB

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 20. Apr 2024, 17:02

amateur des vins hat geschrieben: Liest sich nicht so, als hättest Du den Vergleich...?

Nein, das war eine Erstbegegnung.

Und ich vermute auch, dass der außerordentlich gute Jahrgang 2021 hier eine Rolle gespielt hat. Die Punktevergabe im Falstaff ist für österreichische Weine völlig überzogen und nur noch lächerlich, aber auf die Relationen kann man schon mal schauen: der 2021er bekommt da 97-99 Punkte, der 2020er aber nur 95, was man beim Falstaff dann mal gleich als "besseres Mittelmaß" ansehen kann. Eine gewisse Vorsicht ist da jedenfalls geboten.

Gruß
Ulli
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Nora

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSa 20. Apr 2024, 20:53

amateur des vins hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:Perwolff 2021 (Krutzler) 13,5%Vol. Blaufränkisch. In Österreich ist das ein Kultwein, und ich hatte befürchtet, eine Art parkerisierten Blockbuster ins Glas zu bekommen (so etwas gibt es dort durchaus). Der Wein ist aber eher das glatte Gegenteil: [...]
Wäre interessant zu wissen, ob hier der Jahrgang geholfen hat. Lohnt es, nach gereiften Exemplaren Ausschau zu halten? Liest sich nicht so, als hättest Du den Vergleich...?


Oder du kommst an die Ostsee um mal ein paar (an-)gereife Jahrgänge zu probieren. ;)

VG, Nora
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Chrysostomus

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSo 21. Apr 2024, 15:54

Perwolff ist lange Zeit DAS Aushängeschild des Eisenbergs, und damit des Südburgenlandes, gewesen. Ich hatte den 2021er meiner Erinnerung nach noch nicht, die Jahrgänge davor seit Mitte der 90er gefühlt schon mehrmals im Glas. Meine Meinung dazu ist wie immer natürlich meinem subjektiven Geschmacksempfinden geschuldet: Wenn man eine gut gelagerte und intakte Flasche erwischt (was leider nicht immer der Fall sein muss), ist der Wein meiner Meinung nach nach ca. 15-20 Jahren am Höhepunkt. Davor ist er, wie schon beschrieben, von Säure und Tanninen dominiert. Am perfekten Reifezeitpunkt ist es für mich ein wirklich großartiger Wein, der Jahr für Jahr innerhalb der Blaufränkisch-Gruppe meist im Spitzenfeld landet Ich würde ihn in meiner persönlichen Skala im besten Trinkfenster je nach Jahrgang irgendwo zwischen 91 und 95 Punkten sehen (Falstaff.....naja..... :roll: - habe ich als Zeitschrift abonniert, haben immer schöne Reise und Rezepte-Ausgaben :D )

Vor einigen Monaten durfte ich bei einer von Reinhold Krutzler moderierten Perwolff-Vertikale dabei sein (ich glaube 1997-2020). Leider hab ich mir keine Notizen gemacht. Was mir aber wiederum - ähnlich meinen Erfahrungen bei der Schiefer Reihburg-Vertikale - in Erinnerung geblieben ist, ist die Tatsache, dass oft die als "groß" angepriesenen Jahrgänge nicht immer die besten Weine in der Vertikale sein müssen. Bei Schiefer war es der 100-Punkte-Falstaff-Reihburg, der am schlechtesten abschnitt, bei Krutzler waren es die vermeintlich schwächeren Jahrgänge wie 2002, die wiederum durchaus überzeugen konnten.

Was die Einschätzung des 2021ers angeht, kann ich zum Perwolff selbst nichts sagen, allerdings gilt der Jahrgang im Südburgenland als sehr gut bis hervorragend. (aus eigener Erfahrung mit Kostproben und Gesprächen mit einigen Winzern der Region) . Meine persönliche Einkaufs-Faustregel für die Jahrgänge 2014 bis 2021 im Südburgenland war und ist ganz einfach: kaufe die ungeraden und meide die geraden Jahrgänge! Aber das kann natürlich jeder halten, wie er will... :D.
"Ambitioniert" finde ich jedenfalls die Preisentwicklung: den 2019er habe ich für unter € 40,- gekauft, der 2021er ist für rund € 60,- zu haben...zum Glück sind in der Region nicht alle diesem Beispiel gefolgt...aber man kann natürlich auch darüber diskutieren, ob der Perwolff davor um unter 40,- zu günstig war...? ;)
Wer einen gereiften Perwolff ergattern kann, macht sicher nichts falsch....
Schöne Grüße, Markus
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