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Sehr oft befinde ich mich ja mit Ralf Gundlach auf einer Wellenlänge, aber beim Rusterberg 2017 von Günter und Regina Triebaumer liegen wir ausnahmsweise richtig weit auseinander. Den Wein hatte ich vor knapp 24 Stunden und jetzt gerade auch noch mal im Glas - Freude damit hatte ich in beiden Fällen kaum:



Auf mich wirkt das wie eine gewollte, aber nicht gekonnte Bordeaux-Kopie. Das ist gerade mal eben noch ein Wein, den ich trinke, anstatt ihn zu verkochen. Und wenn seine Erzeuger nicht selten Produkte, die in einem ähnlichen Stil gehalten sind, auf die Flasche bringen sollten (was ich natürlich nicht weiß), wundert es mich nicht, dass sie bislang nicht so sonderlich bekannt geworden sind. Es handelt sich definitiv um einen der schwächsten Rotweine, die mir in der letzten Zeit untergekommen sind.

Herzliche Grüße

Bernd

In Sachen Blaufränkisch (ich avanciere mehr und mehr zum regelrechten Fan der Sorte ) geht es heute abend weiter mit diesem schönen Basiswein:



Besonders beeindruckt bin ich hier von der exzellenten Qualität der Gerbstoffe, die alles andere als rustikal wirken. Auch ansonsten zeigt der Wein, der natürlich kein Ausbund an Komplexität ist, eine in seiner Preisklasse nicht so häufig anzutreffende Eleganz. Und der ebenso praktische wie ästhetisch ansprechende Glasverschluss stellt dann noch das Tüpfelchen auf dem i dar....

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

absolute Zustimmung was diesen Blaufränkisch von Heinrich angeht, ich hatte ihn bei 89, das sind aber nur schnöde Zahlen, das ist einfach ein in seiner Preisklasse großartiger Rotwein.

Ich bin mittlerweile dezidierter Blaufränkisch-Fan, für mich ist das eine Rebsorte, die, wenn es gut gemacht ist, auf ganz grandiose Weise würzige Kraft mit kühlem Understatement kombiniert. Und dieser Wein schafft das sehr schön.

Ich glaube, in Bezug auf Rotwein brauche ich nur Pinot Noir und Blaufränkisch, alles andere kann ich entbehren

Gaston hat geschrieben:Ich glaube, in Bezug auf Rotwein brauche ich nur Pinot Noir und Blaufränkisch, alles andere kann ich entbehren

Och, Frühburgunder, Schwarzriesling, Tauberschwarz, Trousseau, Cabernet Franc, Jaen, Touriga Nacional und den ein oder anderen Nebbiolo schubs' ich auch nicht von der Tischkante...

Hallo zusammen,

mein Erstkontakt mit einem nebenbei mitbestellten Burgenland-Blaufränkisch war auch sehr positiv (von Erwin Tinhof) und ich würde das gerne etwas vertiefen und noch einen kleinen Querschnitt probieren. Diesen Basiswein von Gernot Heinrich sollte ich laut Gaston und Bernd wohl in den Querschnitt aufnehmen Weninger scheint zu polarisieren (evt. etwas für eine Forumsprobe?), da sollte ich wohl auch einen Basiswein reinnehmen. Habt Ihr noch andere Empfehlungen? Das einzige was mich abschreckt ist eine zu krasse Säure (wobei ich da schon toleranter geworden bin, seitdem ich hier angefangen habe zu schreiben ).
Wie ist das mit Verschnitten a la Superburgenländer, also Blaufränkisch (+ Zweigelt) + internationale Rebsorten. Lohnt es sich, sich sowas auch noch anzuschauen?

Danke für alle Tipps, viele Grüße, Thilo

Thilo, sehr gut hat mir auch der Basis-Blaufränkisch von Uwe Schiefer gefallen. Und den stilistisch anders gehaltenen, mehr auf leichte Zugänglichkeit hin vinifizierten "Classic" von Hans Igler mochte ich ebenfalls gerne.

Aber wirklich Ahnung von der Materie habe ich nach wie vor nicht. Vielleicht geben dir unsere Österreicher, die einfach näher dran sind, noch ein paar Tipps. Oder auch Erich - der dürfte in seinem Leben weit mehr österreichische Rote als ich getrunken haben...

>Herzliche Grüße

Bernd

Bernd Schulz hat geschrieben:Oder auch Erich - der dürfte in seinem Leben weit mehr österreichische Rote als ich getrunken haben...

...ich weiß zwar nicht, ob das tatsächlich so ist, aber hier mal eine kleine Aufzählung von Erzeugern, deren Basis-BF's mir persönlich recht gut gefallen haben, auch wenn's teils schon länger her ist: Ringhofer-Pairits "Die Winzerei" (grandioses PLV!), Weninger (nicht dessen Kekfrankos von der ungarischen Seite vergessen, z.B. den "Balf"), Werner Achs, Claus Preisinger (geht allerdings ein bißchen in die freakige Richtung, muß man einfach mögen...), Schiefer, Krutzler, Gesellmann (Deutschkreuz), Andreas Gsellmann (Gols), Heinrich, Wagentristl, Kirnbauer, Bauer-Pöltl...
Viel Spaß!

Auch mal mein Senf dazu. Angefixt wurde ich so 2013 mit dem Basis BF 2009 vom Weninger, damals hieß der noch "Horitschoner". Der blieb lange lange meine Benchmark.

Hab mich dann komplett um den Neusiedlersee und durchs Mittel-und Südburgenland getrunken. Dabei je nach Jg die schönsten Sachen eher in und um Gols oder Horitschon/Neckenmarkt oder eben ganz im Süden gefunden.

Basis-Tipps find ich schwierig, variiert für mich zwischen 7 und 15 EUR...

Hier je 5 zT sehr unterschiedliche Highlights (von mega harmonisch bis kantig/wild), die ich noch vor Igler, Krutzler, Kerschbaum, Lehrner, Schiefer, Kopfensteiner, Bayer, Schuster in "meiner" jeweiligen Gruppe sehe oder sah:

7-10 EUR
Schönberger/Mörbisch/Basis
Trapl/Stixneusiedl/Basis
Judith Beck/Gols/Basis
Weninger/Horitschon/Basis
Wellanschitz/Neckenmarkt/Hochberg

10-15 EUR
Judith Beck/Alte Lagen
Preisinger/Kalkstein
Heinrich/Basis
Weninger/Hochäcker
Wachter-Wiesler/Béla-Jóska
! Roterfaden/Lemberger

15-20
Wachter-Wiesler/Eisenberg
Pittnauer/Dogma
Weninger/Kirchholz
Trapl/Reserve
Moric/Basis

>20
Tschida/Felsen 1
Moric/Lutzmannsburg
ET/Mariental
Rennersistas
G+R Triebaumer/Oberer Wald (mag eher die filigranen Weine, aber manchmal darfs auch mal wuchtig sein. Erinnert eher an Bdx als an Burgund...)

Neben den letzten 5 war W-Ws Ried Weinberg Jg 2013 letztes Jahr ein unglaubliches BF Erlebnis. Finde 5 Jahre Reife ist generell super, auch für die Basis. Der war traumhaft unter Kork gereift. Dann nachgeordert und 3 Fl mit Diam erwischt. Die waren anders, unreif, Experiment des Winzers, schade...

EThC hat geschrieben:...ich weiß zwar nicht, ob das tatsächlich so ist, aber hier mal eine kleine Aufzählung von Erzeugern, deren Basis-BF's mir persönlich recht gut gefallen haben, auch wenn's teils schon länger her ist: Ringhofer-Pairits "Die Winzerei" (grandioses PLV!), Weninger (nicht dessen Kekfrankos von der ungarischen Seite vergessen, z.B. den "Balf"), Werner Achs, Claus Preisinger (geht allerdings ein bißchen in die freakige Richtung, muß man einfach mögen...), Schiefer, Krutzler, Gesellmann (Deutschkreuz), Andreas Gsellmann (Gols), Heinrich, Wagentristl, Kirnbauer, Bauer-Pöltl...

Es ist tatsächlich so, denn schon deine Aufzählung zeigt mit meine gewaltigen Bildungslücken in Sachen Österreich: Von Wagentristl und Bauer-Poltl habe ich bislang überhaupt noch nie etwas gehört (geschweige denn einen Wein getrunken ).

Dafür habe ich aller Wahrscheinlichkeit nach mit restsüßen Möselchen eine etwas größere Erfahrung als du - bätsch!

Und ich arbeite gerade in letzter Zeit daran, meine Defizite wenigstens minimal abzubauen. Gerade im Falle des Burgenlands macht mir diese Arbeit richtig viel Freude - und in diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass man/ich eigentlich auch noch mal was bei unserem Forumsmitglied Bernhard Fiedler bestellen könnte......

Herzliche Grüße

Bernd

P.S.: Danke für deine zahlreichen Tipps, christophe! Wenigstens habe ich - die aktuellen Weninger-Eindrücke mal außen vor gelassen - von Judith Beck, Schönberger, Preisinger und ET schon mal was getrunken und in der Regel für sehr gut befunden. Das macht Lust darauf, auch noch Weine von anderen Betrieben aus deiner Aufzählung zu probieren!

Ich werde mich in den nächsten Jahren auf eine größere Österreich-Weinexpedition begeben. Ganz ohne Hektik und mit vielen Pausen, aber trotzdem einigermaßen zielstrebig....

Herzliche Grüße

Bernd