Südburgenland / Eisenberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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EThC
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Re: Südburgenland

Beitrag von EThC »

Timo09 hat geschrieben:Der Begeisterungsfunke will nicht richtig überspringen.


Hier mal meine Notiz, die ich zum vorherigen Jahrgang

2011er Saybritz – Blaufränkisch, Weninger, Eisenberg

anläßlich einer unserer Weinrunden verfaßt habe:

Der rote Saybritz stammt wie der Weiße nicht aus der eigentlichen Heimat von Franz Weninger, sondern aus einem kleinen Weingarten am Eisenberg, der Franz Weningers Verwandtschaft gehört, aber von Weninger bewirtschaftet wird.

Jetzt wieder mal was ganz Dunkles mit nur geringer Transparenz im Glas. In der Nase sehr vielschichtige Fruchtaromen: Brombeere, Kirsche, Schwarze Johannisbeere, Heidelbeere. Dazu etwas Vanille und Nelke. Am Gaumen nicht ganz so fruchtig, es bleiben Brom- und Heidelbeere übrig, dafür deutlich kräuterige Noten wie Oregano und Rosmarin, recht salzig auf der Zunge, markante, aber schön ausgleichende Säure. Der Abgang ist dann fast ganz auf der mineralischen Seite angesiedelt und hält in dieser Form ein paar Minuten an.

Der Wein fiel bei den Fruchtliebhabern aufgrund der oben beschriebenen Staffelung der Intensität der Fruchtaromen etwas bis deutlich ab, quasi fruchtseitig ein „Blender“, mir hat er aber dennoch sehr gut gefallen, da er dadurch im Gesamteindruck sehr vielschichtig wird. Der polarisierendste Wein des Abends aus meiner Sicht.


Den roten Saybritz mag man oder auch nicht, das war in unserer Runde auch so, ist auf jeden Fall nicht everybodies darling, ich fand ihn aber hochinteressant.

Etikettenansicht und anderes findet man hier: https://ec1962.wordpress.com/2016/01/25 ... -muenchen/
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Wie schon bei der Reserve fällt auch beim "einfachen" Blaufränkisch Eisenberg bei Thom(as) Wachter der Jahrgang 2013 deutlich hinter den tollen 2012er zurück:

Bild

Tolle Aromatik, am Gaumen aber kein großer Wurf, es fehlt einfach an Harmonie. Na ja, warten wir auf den 2015er, da müssten die Bedingungen eigentlich ideal gepasst haben ...

Grüße,
Gerald
m_arcon
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Re: Südburgenland

Beitrag von m_arcon »

Hallo zusammen,

ich habe die Möglichkeit den Reihburg von Uwe Schiefer aus den Jahrgängen 04,05,06,08,10,11 zu kaufen. Zu welchem würdet ihr nach aktuellem Stand am ehesten greifen?

Danke und viele Grüße
Marc
gddg
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Re: Südburgenland

Beitrag von gddg »

m_arcon hat geschrieben:ich habe die Möglichkeit den Reihburg von Uwe Schiefer aus den Jahrgängen 04,05,06,08,10,11 zu kaufen. Zu welchem würdet ihr nach aktuellem Stand am ehesten greifen?


Hallo Marc,

Ich hatte den Reihburg leider noch nicht im Glas aber rein von den Jahrgängen her würde ich zu 06 und 11 greifen

lg
Georg
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Re: Südburgenland

Beitrag von m_arcon »

Hallo Georg,

danke für deinen Tipp. 06 hab ich auch schon öfter gehört, soll ja ziemlich gut ausgefallen sein. Vielleicht können ein paar andere Schiefer-/BF-Kenner noch ihren Senf dazu geben. :)

Grüße
Marc
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch die Reserve 2012 von Krutzler, eigentlich genau das was ich mir unter einem Blaufränkisch vom Eisenberg vorstelle (leider ist nicht angegeben, aus welchen konkreten Lagen die Trauben für den Wein stammen).

Bild

Grüße,
Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Sehr schön auch der BF Saybritz von Kopfensteiner aus 2012:

Bild

Einziger (kleiner) Kritikpunkt für mich, dass die Herkunft vom Eisenberg (noch dazu von einer der Toplagen) hier nicht wirklich zur Geltung kommt, der Wein hat eher ein bisschen etwas "Internationales". Ich weiß nicht ganz, ob das Zufall ist oder bewusst angestrebt, denn gerade am Eisenberg gibt es ja zwei gänzlich unterschiedliche Stilistiken zwischen international-dunkelbeerig / schokoladig und der "hardcore"-Variante mit kühler Aromatik, leichtem Körper und kräftiger Säure (für mich die bevorzugte Variante, die aber auch bei vielen Konsumenten auf Ablehnung stößt). Viele Weingüter - ich denke auch Kopfensteiner - versuchen sich bei den Topweinen irgendwo dazwischen zu positionieren, um einerseits den einzigartigen Charakter eines Eisenberg-BF abzubilden, aber gleichzeitig auch die Konsumenten anzusprechen, die mit der leichten und säurereichen Stilistik nichts anzufangen wissen. Persönlich würde ich mir ja mehr Mut zur zweitgenannten Variante wünschen - kann aber leicht reden, denn ich muss ja nicht von den Flaschenverkäufen leben. ;)

Grüße,
Gerald
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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von m_arcon »

Stuart Pigott, der ja seit Kurzem für James Suckling unterwegs ist, hat einen kleinen Artikel über den Eisenberg verfasst. Leider kann ich die Bewertungen nicht einsehen. Vielleicht auch für euch interessant: http://www.jamessuckling.com/wine-tasti ... ne-secret/

Grüße
Marc
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Gerald
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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von Gerald »

Danke für den Link. Viel Neues konnte ich persönlich dem Beitrag zwar nicht entnehmen und die genannten "Geheimtipps" sind schon seit mindestens 10 Jahren anerkannte Größen in der Region, aber für die internationalen Leser könnte das Thema doch vielleicht noch nicht so bekannt sein.

Wobei man bei den schon fast regelmäßigen Unwettern der letzten Jahre mit erheblichen Schäden in den Weingärten schon darüber nachdenken muss, ob es am Eisenberg überhaupt noch lange Wein geben wird. :(

Grüße,
Gerald
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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

Beitrag von Gerald »

Im nicht ganz einfachen Jahrgang 2014 (man erinnert sich an die Fotos mit flächendeckend verfaulten Trauben) macht der "kleine" Blaufränkisch vom Weingut Krutzler doch eine ganz passable Figur - auch wenn natürlich andere Jahrgänge schon noch deutlich mehr geboten haben.

Bild

Bin jedenfalls auf den 2015er neugierig, da sollte das heiße und trockene Wetter ja für gute Bedingungen gesorgt haben.

Grüße,
Gerald
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