Do 4. Apr 2024, 14:40
Kürzlich zwei 2022er im Glas:
Beim ersten handelt es sich um eine Wiederbegegnung mit dem oben erwähnten
GV Axpoint Federspiel von FJ Gritsch. Nach wie vor sehr fruchtbetont, hat im Volumen gefühlt noch einmal zugelegt, sehr reife Gelbfrucht, vom Charakter her eher Smaragd als Federspiel. Kein Rauch mehr (das war wohl etwas Reduktion), Honig nur verhalten, stabil, wird aber kaum noch zulegen. Lässt sich mit Vergnügen trinken.
Riesling Spitzer Ried Steinporz Smaragd 2022 (Franz Hirtzberger) 13%Vol. Mittleres Gelb. Für wenige Minuten ganz klare, helle Rieslingfrucht, zieht sich dann für eine gute halbe Stunde völlig zurück, um danach langsam wiederzukommen und schließlich beträchtliche Intensität zu entwickeln; tief gestaffelt, große Spannung zwischen heller Frucht und dunkler Mineralik. Fest und lang, einiges Potential. Vielleicht nicht ganz die brillante Klarheit und straffe Säure des 21ers, aber doch nahe dran. Lässt für einen jungen Riesling jedenfalls nicht sehr viele Wünsche offen.
Vor kurzem wurde hier im Forum darüber geklagt, dass Hirtzberger sehr teuer geworden ist. Das stimmt, leider - der hier hat im Handel fast 60 Euro gekostet. Aber dafür liefert Hirtzberger auch ganz beständig, und das über das gesamte Sortiment - selbst die regelmäßig erzeugte GV Steinfeder ist in ihrer Kategorie regelmäßig top. Und glücklicherweise ist weder Riesling noch Veltliner preislich so gestellt wie Pinot noir, und die Wachau nicht die Cote d'Or, sonst würden die Preise noch ganz anders aussehen
Gruß
Ulli