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Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: Mi 8. Jan 2014, 07:40
von Gerald
Hallo Herbert,

zum Jahrgang 2011 habe ich ohnehin schon an vielen Stellen hier im Forum vermerkt, dass er für mich - zumindest bei Niederösterreich weiß - der eigentliche A...jahrgang ist. Medizinaltöne habe ich zwar nie festgestellt, aber der Gaumeneindruck war sehr oft ziemlich ernüchternd. Wenig Säure, ein Mundgefühl wie Abwaschwasser, schal-unharmonischer Abgang. Ob das nur ein temporäres Phänomen ist? Ich glaube eher nein, kann mich aber natürlich irren.

Nur würde ich nach dem Gelesenen keinen direkten Bezug zu den heiß diskutierten FX-Weinen herstellen, denn bei letzteren wurde ja eine merkwürdige Aromatik moniert. Dazu soll dieser Ton auch bei den Jahrgängen 2010 und 2012 aufgetreten sein, wenn auch weniger auffällig.

Grüße,
Gerald

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: Mi 8. Jan 2014, 12:40
von weingeist
Hallo Gerhard,

Gerald hat geschrieben:Nur würde ich nach dem Gelesenen keinen direkten Bezug zu den heiß diskutierten FX-Weinen herstellen, denn bei letzteren wurde ja eine merkwürdige Aromatik moniert. Dazu soll dieser Ton auch bei den Jahrgängen 2010 und 2012 aufgetreten sein, wenn auch weniger auffällig.

das wollte ich mit meinen Eindrücken auch nicht so direkt in einen Zusammenhang stellen. War nur so eine Idee, dass das bei manchen vielleicht auch ein Rolle gespielt haben könnte.

Gerald hat geschrieben:Ob das nur ein temporäres Phänomen ist? Ich glaube eher nein, kann mich aber natürlich irren.

Dann muss mein Gaumen beim Verkosten und mein Hirn beim Kaufen der 2011er Weine aber irgendwie sehr irritiert gewesen sein. Dabei habe ich doch immer genau auf die Weine und nie auf die feschen Winzerinnen geachtet. :lol:

Und jetzt wieder zurück zu F.X. ......

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: So 26. Jan 2014, 10:37
von dylan
Der Weinterminator berichtet von "drei grottigen 2011er Smaragden", die untrinkbar gewesen sein sollen. Nachzulesen auf seinem Facebook-Reader.

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: So 26. Jan 2014, 11:07
von pivu
don't drink this now, das sollte sich nun herumgesprochen haben. (separater bericht folgt dort noch, wobei da auch nix neues drinstehen wird.) und ob das zeugs jemals gut, also die hier und da vergebenen 96 (= weltklasse) punkte wert ist, ist pure spekulation. wobei es ja superexperten gibt, die fest daran glauben und die weine auch jetzt entsprechend bewerten. ich würde dagegen wetten.

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: So 2. Feb 2014, 18:57
von dylan
Und noch eine (gewichtige) Stimme zu Pichler 2011: http://www.weingabriel.ch/media/f6c8e69 ... 000101.pdf

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: So 2. Feb 2014, 20:46
von weingeist
Guten Abend!

Ich komme (urlaubsbedingt) erst heute dazu, mein Erlebnis mit einem Grünen Veltliner Smaragd "M", Jahrgang 1994 von F.X. zu posten.

An einem der Tage (Freitag, 24.01., also kein Freitag, der 13. ;) ), wo ich wieder ein Jahr älter wurde, wollte ich meiner Frau und mir, diesen Wein (der für die damalige Zeit verdammt teuer war) gönnen. Jeder der mich kennt, weiß, ich mag Altweine, trotzdem war dieser Wein, eine meiner größten Enttäuschungen, die ich jemals erlebt habe (ärger war nur mehr ein Grüner Veltliner vom Wiener Weingut Mayer am Pfarrplatz, allerdings ein Jahrgang 1964).

Da sage noch einmal irgendwer etwas von der Lagerfähigkeit oder Langlebigkeit von "monumentalen" Weinen, gekeltert von "Weinpäpsten" oder "Weingrößen" :x . Der Wein war tot (dafür der Kork in perfektem Zustand), der Wein war einfach hinüber, keine Aromen, kein Bukett, nur schal und ausdruckslos. Ein Fall für den Kanal (ich hoffe, die Wiener Kanalratten, wussten, was sie da vorgesetzt bekamen). Übrigens, der Wein lag seit seiner Auslieferung bei mir unter besten Kellerbedingungen.

Für mich aber auch die Bestätigung, warum ich heute von solchen Einkäufen Abstand nehme bzw. nicht mehr glaube, solche Weine (gilt aber generell und bezieht sich jetzt nicht nur auf F. X.) unbedingt auch im Keller haben zu müssen.

Soviel von mir zu "don't drink this now", bezogen auf die aktuelle 2011er Diskussion, wie weiter oben geschrieben wurde und die Vermutung, dass Peter "pviu" seine Wette, ginge jemand eine solche mit ihm ein, gewinnen würde.

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: Mo 3. Feb 2014, 07:54
von Gerald
Danke für den Link zu Gabriels Ausführungen. Interessante Statements, z.B.

Dass ein so grosser Wein in ein Kreuzfeuer von so heftiger Kritik gelangen kann, ist für einen geschulten, intelligenten Weinkenner völlig unverständlich. Schämt Euch!


Da hat der geschulte, intelligente Weinkenner wieder einmal die Deutungshoheit für sich alleine gepachtet. ;) Genau diese Einstellung ist es, die zumindest mich beim "althergebrachten" Weinjournalismus immer wieder vor den Kopf stößt ...

Grüße,
Gerald

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: Mo 3. Feb 2014, 07:57
von Gerald
Hallo Herbert,

Der Wein war tot (dafür der Kork in perfektem Zustand), der Wein war einfach hinüber, keine Aromen, kein Bukett, nur schal und ausdruckslos.


könnte das nicht vielleicht ein Flaschenfehler (schleichender Kork bzw. aroma scalping) gewesen sein? Denn die Wachauer, die - für meinen Geschmack - schlecht gereift waren, haben immer noch Aromen gehabt, auch wenn sie mir nicht gefallen haben.

Grüße,
Gerald

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: Mo 3. Feb 2014, 16:36
von weingeist
Hallo Gerald,

ich kann mich an einen Kellerberg jüngeren Datums erinnern, welcher extrem nach Katzenpisse roch. Auch dieser Wein landete damals im Kanal. Da wusste ich aber, weswegen. Nur bei dem oben angeführten GV Smaragd M war wirklich überhaupt nichts mehr da, weder in der Nase, noch am Gaumen. Er schmeckte - wie schon geschrieben - schal bzw. so, wie wenn du Mineralwasser ettliche Tage offen irgendwo stehen hast und dann irrtümlich einen Schluck davon nimmst. Ich glaube in diesem Fall nicht an einen Flaschenfehler, sondern eher daran, dass ich hier der Lagerzeit Tribut zu zollen hatte.

Bin aber natürlich auch kein "geschulter, intelligenter Weinkenner" :) und schäme mich abgrundtief dafür (sollte Gabriel hier mitlesen), den Wein weggeschüttet zu haben. :oops:

Re: F.X. Pichler

BeitragVerfasst: Do 6. Feb 2014, 16:50
von sorgenbrecher
Gerald hat geschrieben:Danke für den Link zu Gabriels Ausführungen. Interessante Statements, z.B.

Dass ein so grosser Wein in ein Kreuzfeuer von so heftiger Kritik gelangen kann, ist für einen geschulten, intelligenten Weinkenner völlig unverständlich. Schämt Euch!


Da hat der geschulte, intelligente Weinkenner wieder einmal die Deutungshoheit für sich alleine gepachtet. ;) Genau diese Einstellung ist es, die zumindest mich beim "althergebrachten" Weinjournalismus immer wieder vor den Kopf stößt ...

Grüße,
Gerald


ich habe gerade mit den 2011ern riesling und gv smaragden aus dem kellerberg die wohl umstrittensten weine derzeit parallel im glas und kann anhand der beiden vor mir stehenden flaschen definitiv die aussagen von gabriel, dirk würtz und auch manfred klimek nachvollziehen. keiner der beiden weine vor mir ist auch nur ansatzweise fehlerhaft.
es fehlt mir jahrgangstypisch etwas säure und erwartungsgemäß sind die weine zum jetzigen zeitpunkt nicht wirklich harmonisch, vor allem im mittelteil brechen sie etwas weg und wirken etwas fad, hinten raus zeigen sie aber eine ordentlich länge. nachkaufen muss ich hier nicht, aber das ist eher eine frage der persönlichen vorlieben als der durchaus vorhandenen qualität.
wer in den vor mir stehenden flaschen medizinale noten entdeckt, der arbeitet vermutlich im krankenhaus.