Mo 24. Mär 2014, 23:17
Alk. 13,7% vol, trocken bei 3,5g/l RZ, 8,5g/l Säure,
Nur am Rande, zur Aufklärung.
Ich wohne ganz in der Nähe von Spitz und kenne die örtlichen Gegebenheiten beim Wein & Jahrgänge ziemlich gut. Natürlich stimmt es, dass Veyder-Malberg „sehr trockene“ Rieslinge produziert, ich persönlich finde seine Ansichten & Weine interessant und gut, vieles stimmt was geschrieben wird, aber nicht alles.
2008 tat man sich sehr schwer Rieslinge zu ernten im Smaragdbereich. Die 13,7% Alkohol konnte man nur mit Botrytis erreichen, oder durch Anreichern.
Ein Lösungansatz, dass man die Botrytis im Wein nicht schmeckt, könnte folgender sein, wenden manche Winzer in der Wachau an.
Selekionierte Lese: das gesunde Material kommt in eine Lesekiste, das botrytishafte Material wird separat in eine Lesekiste hineingeleert. Auch gepresst wird separat. Die botryishaften Trauben werden „ganztrauben gepresst“ – keine Maischestandzeit. Danach wird der Most entschleimt – dabei werden Aktivkohle und Enyzme hinzugefügt. Diese bewirken, dass der Most seinem intensiven Botrytisgeschmack verliert – natürlich nimmt man positive Aromen weg.
Über bleibt ein Most, der wie ein Zuckerkonzentrat ist. Dann wird der Most gefiltert, damit kommen die Trübstoffe und die Kohle raus vom Most. Nun wird der behandelte – botrytishafte Most mit dem gesunden – botrytisfreiem Most zusammengefügt in einem Tank und dann gemeinsam vergoren.
Beim fertigen Wein sind dann die Botrytisaromen fast nicht merkbar. Der Wein erinnert im Geschmacksbild, oft an saftige Steinobstaromen, mit einem Honigtouch bzw. tropische Früchte, durch den kargen Boden wo oft der Riesling gedeiht, kommt die „erdige oder karge Mineralik“. Außerdem besitzt er wegen der Botrytis eine gute Säurestruktur, weil botrytishafte Trauben mehr Säure haben.
Natürlich möchte ich keinem Weinkenner bzw. –liebhaber seine Glaubenswelt zerstören, und nicht Veyder-Malberg anschwärzen. Es gibt viele Tricks, die sich ein Winzer bedienen kann, ich weiß bei weitem auch nicht alle.
lg stefan