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Veyder-Malberg

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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sorgenbrecher

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Re: Veyder-Malberg

BeitragSo 15. Mär 2015, 21:04

keine ahnung, ob es dazu empirische untersuchungen gibt, aber ich habe definitiv keine berechtigung übereinstimmende winzeraussagen anzuzweifeln, vor allem von winzern, die über viele jahre mit ihren weinen den nachweis führen, dass sie definitiv wissen wovon sie reden.
Gruß, Marko.
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Gerald

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Re: Veyder-Malberg

BeitragSo 15. Mär 2015, 23:18

aber ich habe definitiv keine berechtigung übereinstimmende winzeraussagen anzuzweifeln, vor allem von winzern, die über viele jahre mit ihren weinen den nachweis führen, dass sie definitiv wissen wovon sie reden.


Na ja, ich habe von Winzern schon einige Aussagen gehört, denen ich nicht absolut vertrauen würde. Schließlich möchte er ja primär seinen Wein verkaufen.

Zum Beispiel die "Klassiker" wie "Qualität entsteht im Weinberg, in unserem Keller ist kontrolliertes Nichtstun angesagt" oder "Unsere Weinberge werden im Einklang mit der Natur bewirtschaftet" (trotz Einsatz aller denkbaren Pestizide bei konventionellen Betrieben) ...

Im konkreten Fall bin ich eben auch skeptisch, denn wenn es mit (billigen und bio-kompatiblen) Pflanzenstärkungsmitteln alleine getan wäre, bräucht ja niemand die teuren Botrytizide kaufen und noch Angst haben, dass Rückstände davon in seinem Wein nachweisbar sind.

Grüße,
Gerald
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sorgenbrecher

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Re: Veyder-Malberg

BeitragSo 15. Mär 2015, 23:34

gerald, fassen wir mal zusammen:
- ohne zweifel gibt es viele biologisch bzw. biodynamisch erzeugte weine, die sehr spät gelesen werden und weitgehend botrytisfrei sind
- neben manueller verfahren wie intensiver laubarbeit und ausdünnen der trauben, führen winzer aus ihren erfahrungen an, dass durch den kupfereinsatz die botrytisanfälligkeit deutlich reduziert wird
- klassische botrytizide kommen aufgrund nichtzulassung nicht in frage

ergebnis (botrytisfreier wein in der flasche) und erfahrung der winzer sind demzufolge gut in einklang zu bringen. dein plumpes verkaufsargument bringt im vorliegendem fall auch nix, die winzer, die den zusammenhang behaupten sind definitiv selbst voll davon überzeugt. das schließt natürlich noch nicht aus, dass sie sich trotzdem irren, aber für sie spricht halt eindeutig das beobachtete ergebnis....

es wäre demzufolge schön, wenn auch du irgendeine über "das glaube ich den winzern nicht" hinausgehende begründung für deine ansicht hättest, bisher fehlt da leider auch jede substanz.
Gruß, Marko.
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Birte

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 01:02

Soweit mir bekannt ist, können Kupferbehandlungen in größeren Mengen längerfristig dazu führen, dass sich das Kupfer im Boden als Schwermetall anreichert und den Boden schädigt. Ich meine, dass das hier an anderen Stellen schon diskutiert wurde.

Grüße
Birte
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sorgenbrecher

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 01:14

Birte hat geschrieben:Soweit mir bekannt ist, können Kupferbehandlungen in größeren Mengen längerfristig dazu führen, dass sich das Kupfer im Boden als Schwermetall anreichert und den Boden schädigt. Ich meine, dass das hier an anderen Stellen schon diskutiert wurde.

Grüße
Birte


und das hat jetzt mit botrytis genau was zu tun ? :shock:
Gruß, Marko.
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Birte

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 01:24

sorgenbrecher hat geschrieben:auch wenn kein spezielles botrytizid zur verfügung steht, so dürfte das allgegenwärtiger kupfer helfen...


sorgenbrecher hat geschrieben:- neben manueller verfahren wie intensiver laubarbeit und ausdünnen der trauben, führen winzer aus ihren erfahrungen an, dass durch den kupfereinsatz die botrytisanfälligkeit deutlich reduziert wird
- klassische botrytizide kommen aufgrund nichtzulassung nicht in frage


Du erwähnst doch die ganze Zeit den Kupfer im Bezug zu Botrytis. :? Ich erwähne nur, dass der Einsatz von Kupfer sehr umstritten ist.
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sorgenbrecher

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 01:27

:lol:, nur, bei allem respekt, geht das hier völlig am diskutierten thema vorbei.
Gruß, Marko.
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Gerald

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 09:21

Ich versuche es nocheinmal mit Logik: ;)

a) Kupfer wird nicht nur von biologisch/biodynamisch arbeitenden Betrieben verwendet, sondern ist auch in vielen konventionellen Fungiziden enthalten und wird von konventionell arbeitenden Betrieben eingesetzt, vermutlich sogar in größeren Mengen als bei bio/biodyn. Wenn Kupfer - das also von nahezu allen Betrieben verwendet wird - einen effizienten Schutz gegen Botrytis darstellen würde, gäbe es gar kein Botrytisproblem.

b) ich will dem Winzer gar nicht absprechen, davon überzeugt zu sein. Aber das sind viele biodynamische Winzer auch von Mondphasen, von der Wirksamkeit ihrer homöopathischer Spritzungen, von den vergrabenen Kuhhörnern mit ihren kosmischen Kräften, von den feinstofflichen Energien und so weiter. Andere Menschen sind davon überzeugt, dass eine schwarze Katze Unglück bringt. Ein Beleg für die tatsächliche Wirkung ist eine solche Überzeugung ohne theoretische oder empirische Basis nicht wirklich.

c) Kupfer hat ja aufgrund der problematischen Wirkung auf Boden/Bodenlebewesen keinen guten Ruf, ist gewissermaßen der "Stachel im Fleisch" des biologischen/biodynamischen Weinbaus. Dass Winzer daher positive Wirkungen extra herausstreichen werden, verwundert nicht wirklich.

Zusammengefasst: wahrscheinlich ist die Basis für botrytisfreie Weine im Bioweinbau eine aufwändige Arbeit im Weingarten (insb. Sicherstellung guter Durchlüftung) sowie das Ausselektieren befallener Beeren. Meine Frage hier im Thread - worauf die letzten Beiträge aber keine Antwort gebracht haben - war, ob neue, biokompatible Mittel schon praktisch (nicht nur auf Versuchsfeldern) eingesetzt werden, z.B. das erwähnte Botector.

Grüße,
Gerald
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sorgenbrecher

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 10:45

Gerald hat geschrieben:c) Kupfer hat ja aufgrund der problematischen Wirkung auf Boden/Bodenlebewesen keinen guten Ruf, ist gewissermaßen der "Stachel im Fleisch" des biologischen/biodynamischen Weinbaus. Dass Winzer daher positive Wirkungen extra herausstreichen werden, verwundert nicht wirklich.

Zusammengefasst: wahrscheinlich ist die Basis für botrytisfreie Weine im Bioweinbau eine aufwändige Arbeit im Weingarten (insb. Sicherstellung guter Durchlüftung) sowie das Ausselektieren befallener Beeren. Meine Frage hier im Thread - worauf die letzten Beiträge aber keine Antwort gebracht haben - war, ob neue, biokompatible Mittel schon praktisch (nicht nur auf Versuchsfeldern) eingesetzt werden, z.B. das erwähnte Botector.

Grüße,
Gerald


gerald, den punkt, dass der winzer positive wirkungen von kupfer zur rechtfertigung des einsatzes erfindet, den halte ich dann doch für absurd und extrem weit hergeholt. dazu reicht die wirkung bzgl. der mehltau-bekämpfung aus, und der winzer würde es sich viel leichter machen, bzgl. botrytis einfach auf seine aufwändige laubarbeit zu verweisen. die story würde aus marketingsicht viel mehr sinn machen.

nochmals, ich weiß nicht, ob kupfer (quasi als nebenwirkung) die botrytisanfälligkeit reduziert, und niemand behauptet, dass es ohne laubarbeit und ausdünnung funktioniert, aber wenn diverse winzer unabhängig voneinander und übereinstimmend berichten, dass der kupfereinsatz in der praxis hier hilfreich ist, dann halte ich es doch für sehr anmaßend, dies komplett als unfug und winzergeschwätz abzutun, ohne selbst eine fundierte begründung zu liefern. die winzer können die empirische erfahrung aus ihrer praxis anführen, wie zuverlässig diese auch immer sein mag, was stellst du dem denn außer theoretischen mutmaßungen über deren motive, entgegen ?
Gruß, Marko.
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Gerald

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Re: Veyder-Malberg

BeitragMo 16. Mär 2015, 10:59

Hallo Marko,

nochmals logisch überlegt: wie soll eigentlich ein Winzer herausfinden, ob Kupfer die Anfälligkeit gegenüber Botrytis reduziert, wenn er immer schon in seinem Winzerleben Kupfer gespritzt hat (egal ob er von Anfang an schon bio/biodyn gearbeitet hat oder vorher konventionell - Kupfer wird/wurde immer verwendet)?

Herausfinden kann das wohl nur ein Biologe / Agrarwissenschafter durch entsprechende wissenschaftliche Methoden. Und da findet man auch im Web, dass Kupfer - wie auch andere "Pflanzenstärkungsmittel" - die Gefahr von Botrytisinfektionen reduziert, aber natürlich nicht auf Null.

Ich gehe also davon aus, dass der Winzer diese Aussage nicht durch eigene Experimente herausgefunden hat, sondern die Informationen von entsprechenden Forschungseinrichtungen erhalten und übernommen hat.

Ein ganz anderer Faktor: nachdem - besonders - "biodyn" heutzutage groß in Mode ist, sind viele Konsumenten bereit, für solche Weine deutlich mehr zu bezahlen. Das gibt dann dem Winzer die Möglichkeit zu aufwändigerer Weinbergsarbeit.

Und wenn ich mir die - fast schon astronomischen - Preise für die Weine von Veyder-Malberg ansehe (und annehme, dass er auf den Weinen nicht sitzenbleibt), dann kann er sich bestimmt sehr viel Aufwand im Weinberg leisten. Etwas überspitzt gesagt könnte er da ja schon bald jede Traube nach einem Regen mit einem Handtuch säuberlich abtrocknen. :D

Grüße,
Gerald
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