Do 12. Okt 2017, 10:16
Weinpräsentation "Lagen, Terroir und Stile"Als letzte Station einer "Österreich-Tournee" fanden vorgestern und gestern die Präsentationen der Lagensmaragde 2016 in Wien statt, Ort des Geschehens war das Tian Bistro am Spittelberg. Kellermeister Heinz Frischengruber führte durch die Veranstaltung und versorgte die Teilnehmer mit ausführlichen Informationen über die Lagen, aber auch die Charakteristika der probierten Jahrgänge und natürlich News zum 2017er, wo die Lese gerade in vollem Gang ist.
Die Weine wurden immer in 3-er Flights probiert, den Anfang machten die Veltliner Smaragde 2016 (Kirnberg, Achleiten und Kellerberg), darauf folgend die Riesling Smaragde (Singerriedel, Achleiten und Kellerberg). Dabei sind die Weine auch jetzt im Herbst noch nicht ganz einfach zu verkosten, nach dem Einschenken veränderten sie sich im Glas laufend. Für mich vielleicht am spannendsten wieder die Smaragde von der Achleiten (Veltliner und Riesling). Heinz Frischengruber merkte auch an, dass hier besonders die Lage den Wein prägt und die Veltliner mit Rieslingen relativ leicht - sogar für Profis - zu verwechseln sind.
Nur kurz erwähnt wurde die aus meiner Sicht sehr bedauerliche "Rückbesinnung" auf Naturkork seit dem Vorjahr. Und wie zur Bestätigung meinte Heinz Frischengruber unmittelbar darauf, dass etwas mit dem gerade ausgeschenkten Veltliner Smaragd Achleiten nicht stimme - eine neue Flasche wurde geöffnet, der Inhalt war völlig anders als der beanstandete Wein. Soviel zum "besseren Verschluss"
Der nächste Flight galt den "backstage"-Weinen (also mehr oder weniger Experimentalweine, die man nicht unbedingt auf den ersten Gedanken mit der Wachau verbinden würde). Sehr schön wieder der Rosé Reserve 1805 aus Pinot noir mit etwas Zweigelt, interessant der Chardonnay Reserve (2015), weniger begeistern konnte ich mich hingegen für den Riesling aus der Amphore, ebenfalls aus 2015.
Abgeschlossen wurde die Präsentation mit einigen sehr interessanten Alt- und Prädikatsweinen. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung mit vielen spannenden Weinen, unterlegt mit den dazu passenden Hintergrundinformationen. Ein klares Bild vom Jahrgang 2016 konnte ich trotzdem nicht mit nach Hause nehmen, die Weine brauchen wohl noch einige Zeit in der Flasche (oder zumindest an der Luft). Eine Nachverkostung über mehrere Tage zu Hause dürfte jedenfalls keine schlechte Idee sein.