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Domäne Wachau

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragDi 24. Mär 2015, 16:24

Ja, im Vorjahr hat er mir von den Riesling-Federspielen auch am besten gefallen. Möglicherweise ist er aber auch nur schneller in Hochform, während die "Kollegen" noch einige Zeit brauchen. Auch für die Federspiele ist März meiner Ansicht nach um einiges zu früh, um sie seriös einzuschätzen.

Grüße,
Gerald
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weingeist

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Re: Domäne Wachau

BeitragDi 24. Mär 2015, 18:11

Hallo Gerald,

wie schon privat geschrieben (nachdem wir uns ja leider nicht getroffen haben :( ), sehe ich die Lage bei weitem nicht so positiv wie Du. Für die Winzer, hier die Domäne Wachau, die sicher viel Arbeit in diese Weine gesteckt haben, hoffe ich, dass eher Deine Prognosen zutreffen.

Ich gebe Dir recht, die Steinfedern und Federspiele waren in der Nase von einer sehr schönen Frucht geprägt, die doch einiges versprochen hat. Am Gaumen hatte ich dann eher unharmonische, teilweise fade Weine. Nicht fehlerhaft, einfach keine animierende Frucht, wenig Extrakt und oftmals auch nicht einmal eine Säure (oder bin ich jetzt schon so Säureresistent?), manchmal eher grüne Noten, zarte Bitterkeit (was immer das auch war). Da war nichts, was mich zu einem zweiten Kostschluck oder gar Kaufen animiert hätte. Meine Frau hat's ganz drastisch mit "das is ja alles zum vergessen, mir schmeckt da nichts, aber das war halt das Jahr" ausgedrückt. So extrem habe ich es nicht gesehen, hoffe auch, dass die Weine mit der Zeit (?) und Flaschenreife noch etwas zulegen werden. Ich frage mich halt nur, was sollen sie zulegen. O. K. die Terrassen (Tisch 1) waren alle lauwarm, was für eine "Spritzigkeit" beim Verkosten nicht gerade förderlich war. Die Federspiele im Keller waren schon besser, gebe ich zu, aber auch da kam keine rechte Freude auf. Hätte wirklich gerne direkt mit Dir gestern die Meinungen ausgetauscht, da wir, denke ich, geschmacklich nicht so unterschiedlich liegen.

Bei den Smaragden bin ich voll bei Dir, die waren kaum beurteilbar, trotzdem hat es da einige der üblichen "Verdächtigen" gegeben, die ich schon sehr interessant fand. Manche Noten konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen (z. B. einmal einen starken Räucherton wie von einem Toasting, oder wenn Schwarzbrot auf einem Griller liegen bleibt und verkohlt, den ich aber gar nicht so unatraktiv fand), bei manchen dachte ich mir, dass das spannende Weine werden könnten. Abwarten und nochmals verkosten, wobei ich schon glaube, dass, auch wenn sie drei bis vier Mal gelesen haben, genug Botrytistrauben mitverarbeitet wurden. Ein Faktum, welches mich beim Smaragd aber bekannterweise nicht stört.
Liebe Grüße
weingeist
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragMi 25. Mär 2015, 09:54

Hallo Herbert,

ja, ich weiß natürlich auch nicht, ob meine - durchaus positive - Einschätzung hält. Bei solchen Verkostungen (immerhin 49 Weine in meinen Notizen) sind die Eindrücke für mich zumindest immer sehr oberflächlich, beim genaueren Nachprobieren zuhause (dann immer nur 1 Flasche auf einmal) können sich die Weine ganz anders präsentieren. Ich habe mir ja ein paar Flaschen gleich mitgenommen und werde sie in den nächsten Wochen zuhause probieren.

Die "merkwürdigen" Noten bei den Smaragd-Fassproben haben mich eigentlich nicht abgeschreckt, diese Eindrücke sind nach meinen Erfahrungen nicht ungewöhnlich zu diesem Zeitpunkt, im September (bei Freigabe der Lagensmaragde) sieht es dann ohnehin ganz anders aus.

Botrytis ist bei den Smaragden definitiv ein Thema, wurde auch vom Kellerteam bestätigt.

Grüße,
Gerald
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragDi 31. Mär 2015, 08:33

So, die erste von der Präsentation mitgebrachte Flasche ist jetzt auch zuhause nachverkostet.

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Im Wesentlichen haben sich die Eindrücke von der Jahrgangspräsentation bestätigt, der Wein hat eine sehr schöne, frische Aromatik und guten Trinkfluss. Allerdings vielleicht etwas weniger Substanz als sonst bei Federspiel-Veltlinern üblich (geht eher in Richtung einer Steinfeder), möglicherweise wäre es keine schlechte Idee, die Flaschen noch dieses Jahr auszutrinken.

Grüße,
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragMo 13. Apr 2015, 11:18

Sehr interessant der "Grüne Veltliner Vintage" aus 2013:

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Der Wein soll laut Beschreibung stilistisch an einen weißen Portwein angelehnt sein, persönlich kann ich diese Assoziation nicht wirklich nachvollziehen - zumindest im Vergleich zu den weißen Ports, die ich bisher probiert habe. Dieser Wein wirkt sehr frisch, reduktiv, blumig und bringt die aromatischen Vorzüge der Rebsorte auch gut zum Ausdruck. Am Gaumen wirkt er im Moment aber recht unharmonisch, Alkohol, Süße und Säure bilden keine richtige Einheit. Vielleicht braucht er ein ein paar Jahre, um sich zu harmonisieren.

Auf jeden Fall aber ein spannendes Experiment, das zu einem ganz eigenständigen Wein geführt hat.

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Re: Domäne Wachau

BeitragDo 16. Apr 2015, 21:07

Jetzt sind noch die drei anderen Federspiele zuhause nachverkostet:

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Allen drei ist die sehr attraktive, frische und teilweise recht individuelle Aromatik gemein, aber auch, dass sie gleich nach dem Öffnen am Gaumen etwas "leer" wirken und mehrere Stunden an der Luft brauchen, um sich zu harmonisieren - allerdings nicht in Richtung "Gaumenschmeichler", sondern eher in eine herbe, kantige Art, die vielleicht auch nicht jedem gefallen wird - mir aber durchaus. ;)

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Re: Domäne Wachau

BeitragFr 20. Nov 2015, 11:02

Inzwischen habe ich mich an die Smaragde aus 2014 herangewagt. Bei der Frühjahrspräsentation als Fassprobe waren sie interessant, aber für mich überhaupt nicht einzuschätzen. Nun aber ausführlich zuhause.

Das verregnete (zumindest so ab August) Jahr 2014 zeigt sich schon am Etikett, die Alkoholgehalte sind für einen Smaragd ungewöhnlich niedrig, teilweise am Minimum von 12,5 Vol.%. Die zwei probierten Rieslinge sind aber auch sonst ganz anders als üblich geworden, blind würde ich die Rebsorte kaum erraten.

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Der Riesling vom Kellerberg macht dieses Jahr sehr wenig Spaß (wieso er beim Gault Millau mit 19/20 zu den besten 10 Weißweinen 2014 gehört, ist mir ein absolutes Rätsel), vielleicht braucht er einfach noch viel Zeit - ein Tag offen an der Luft hat jedenfalls keine nennenswerte Harmonisierung gebracht.

Viel schöner hingegen die Achleiten mit einer komplexen, ungewöhnlichen Aromatik und auch guter Struktur am Gaumen.

Grüße,
Gerald
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mixalhs

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Re: Domäne Wachau

BeitragFr 20. Nov 2015, 11:48

Ich war im Oktober in Dürnstein und habe einiges probiert. Gekauft habe ich nur Riesling Achleiten, der mir (nicht zum erstenmal) mir deutlich am besten gefallen hat.
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragMi 25. Nov 2015, 10:52

Leider macht auch der Riesling Smaragd Singerriedel dieses Jahr keine besonders gute Figur.

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Jetzt kann man nur hoffen, dass die Veltliner-Smaragde (warten noch im Keller) die Ehre der Domäne in diesem Jahr retten. ;)

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Gerald
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weingeist

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Re: Domäne Wachau

BeitragMi 25. Nov 2015, 15:24

Hallo Gerald!

Deine Eindrücke wecken in mir die Erinnerung an mein Posting hier (vom 24.03.2015). Ich habe den Jahrgang nie so positiv wie Du gesehen, da warst eher Du der "positive Denker" ;) und hattest ja auch schon einige schöne Weine aus 2014 im Glas. Vielleicht nur eine schlechte Flasche?

Was mir aber jetzt ebenfalls zu denken gibt, ist, dass wir am Wochenende Besuch hatten, ich neben anderen Weinen auch einen Riesling Smaragd 2013 (ich glaube aber den Achleiten, bin im Büro, kann also nicht nachschauen) von der Domäne getrunken haben und der Wein eine einzige Entäuschung war. Keine Spur von Frucht oder Aromen, total verhalten in der Nase, kein bißchen Frische (Säure), eher langweilig am Gaumen, so überhaupt kein Trinkspaß. Hoffe, dass das bei mir jetzt auch nur eine "schlechte" Flasche war oder der Wein sich total zurückgezogen hat.

Das Weinmachen sollten sie ja doch nicht verlernt haben. :oops:
Liebe Grüße
weingeist
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