Domäne Wachau

[PSI]

Hallo Jakob,

22,50 für die Smaragde und 8 € für die Federspiele (Normalflasche, oder?) ist ja weit unter dem Ab-Hof-Preis. Wenn das nicht ein Abverkauf war - bei 2021ern nicht sehr plausibel - vielleicht ein Kalkulationsfehler (Einkaufspreis = Verkaufspreis)? Aber schön, wenn man die gelungenen Weine zum Schnäppchenpreis bekommt.

Grüße
Gerald

Hallo,

gelungen in der Tat! Allgemein bisher sehr gute Erfahrung mit dem 21er in der Wachau gemacht, vielleicht schaffe ich es im Februar nochmal hin.
Weil mich die Differenz bzgl. dem GV Pichlpoint gestört hat, haben wir gestern die einzige Flasche davon geöffnet, die ich mitbestellt hatte.
Komme aber auch jetzt nicht drum herum, dass ich ihn sowie den GV Liebenberg nicht als Highlights sehe (sondern wie wie du bzgl. dem Liebenberg sagtest "Am Gaumen leicht bitter und kratzig").
Aber so verschieden kann Wahrnehmung sein!

Die Domäne ist nicht mein absoluter Favorit, aber bei den Preisen? Da wurden es doch ein paar Kisten.
Die Federspiele war Interspar und in meinen Augen auch ein Kalkulationsfehler (Korrektur, für 7,50 die Normalflasche.
Warum es in Schwechat den Achleiten im Abverkauf gab (Großer Ständer, Normalpreis angegeben), entzieht sich meiner Logik. Leider hatte das Handgepäck Grenzen.

Viele Grüße
Jakob

[amateur des vins]

Der 2021er Singerriedel hat mir ja durchaus gefallen, aber die Überprüfung meines Bildes von Weinen der Domäne schließt auch einen Beifang aus einem Warmjahr ein:

Domäne Wachau, Kellerberg Smaragd 2018
              Grüner Veltliner

Hellgoldgelbe Robe.
Die Nase ist zunächst unidentifizierbar neutral: Das könnte irgendwas sein, wärmerer Chardonnay vielleicht, oder 'was vergleichsweise Straffes vom Rhône. Bald stellt sich eine zarte Honignote, begleitet von einer angedeutet pfeffrigen (sic!) Würze ein, die zumindest paßt, wenn man weiß, daß man GV im Glas hat. Ja, Honigmelone mit weißem Pfeffer ist der dominierende Eindruck.
Am Gaumen recht barock; ein zarte Restsüße ähnlich der des 2021er Singerriedels (der hat 3,9 g/l) erscheint mir plausibel. Aber trotz "nur" ausreichender und eher milder Säure erscheint der Wein keineswegs breit, sondern hinreichend frisch. Deutlich gelbfruchtig, mit etwas Honig und einem Hauch von Karamell. Zum Abgang hin tatsächlich ein leichtes "Pfefferl" und feine Kräuterherbe (Koriander).

Deutlich besser, als ich die Domäne abgespeichert, und viel besser, als ich bei 2018 befürchtet habe! Selbst die 14 Umdrehungen sind nicht problematisch.

Ja, der Wein ist eher üppig und schmeichlerisch als spannungsgeladen, aber pas mal du tout!

[amateur des vins]

In der Hoffnung, nach dem "braven" Hirsch GV Lamm noch etwas mehr Leben im Glas vorzufinden:

Domäne Wachau, Gemischter Satz Smaragd 2021
              "Uralte Reben"

Vorw. GV-Charakter, aber mit zusätzlichem Säurenerv. Cremig, monolithisch, aber recht balanciert. Im Abgang erkennbar SB (Maracuja, Cassis, Gras).

Ok bis gut.

[amateur des vins]

Domäne Wachau, Gemischter Satz Smaragd 2021
              "Uralte Reben"

Gefällt mir heute eine Spur besser (= gut): Es bleibt bei vordergründigem GV-Charakter mit SB-Säure und anderen Beimengungen. Vielleicht nicht der in sich allerstimmigste Wein, weil die beiden Rebsorten-Protagonisten (GV und SB) erkennbar nicht besonders gut harmonieren, aber andererseits lebendig und interessant.

[Udo2009]

GV = Grüner Veltliner
SB = Sauvignon Blanc

[amateur des vins]

GV = Grüner Veltliner
SB = Sauvignon Blanc

https://www.domaene-wachau.at/wp-content/uploads/2022/09/DW-Gemischter-Satz-Smaragd-Uralt-Reben-2021-dt.pdf

[amateur des vins]

Der 2018er Kellerberg war ja nur der Auftakt. 2021 ist die Nagelprobe!

Domäne Wachau, Ried Achleiten Smaragd 2021
              Grüner Veltliner

Hellstrohgelb, klar.
Dezente Nase; etwas weißer Pfirsich.
Am Gaumen dicht, fast leicht ölig. Etwas abgesetzte Säure, ganz leicht grünapfelig: vmtl. deshalb unerwartet lebendig...
[+1d] Heute deutlich besser integriert. Die Säure nicht mehr abgesetzt, aber immernoch für GV erstaunlich pikant. Der auch hier (wenn auch vergleichsweise unauffällige) Süßeeindruck dürfte - so habe ich mittlerweile gelernt - zu einem guten Teil nicht auf Zucker, sondern eher auf Rebsorte und Extrakt zurückzuführen sein.

Das ist nicht unbedingt der "pfefferlste" GV, den ich kenne. Aber dafür einer, der die Klippen des "Breitseins" umschifft und erstaunlich lebendig daherkommt.

Chapeau!

[dylan]

Ein sehr erfreuliches Getränk war kürzlich der Riesling Federspiel 1000-Eimer-Berg 2021 der Domaine Wachau.
Sehr gut gefallen hat mir, dass der Wein mit einem minimalen Bitterton, mit ebenfalls minimaler Phenolik, mit einer kräftigen Säure
einen gewissen Widerstand am Gaumen hat und nicht so einfach "runterflutscht". Noch etwas unentwickelt macht er auch schon jetzt viel Spass.
Mit 2,3 g/l Zucker gücklicherweise auch weit weg von der "deutschen Krankheit".

Grüße

dylan

[Gerald]

Vor kurzem war die neue Preisliste im Postkasten - und meine Begeisterung hält sich stark in Grenzen. Nicht so sehr wegen der kräftigen Preiserhöhungen (das machen ohnehin fast alle), sondern vor allem, da es die beiden Achleiten-Smaragde nun nicht mehr in der Halbflasche (mit Schrauber) gibt. Jetzt also Smaragde ausschließlich nur mehr mit der grauslichen Baumrinde Wird wohl Zeit, mich ein bisschen umzuorientieren, denn bei vielen anderen Weingütern (wenn auch hauptsächlich außerhalb der Wachau) gibt es auch die Topweine in Weiß weiterhin verschraubt.

Da ich beim Jahrgang 2022 ohnehin ein bisschen skeptisch bin (wenn ich auch zugegebenermaßen noch nicht viel probiert habe), werde ich dieses Jahr wohl nichts bestellen. Zum Glück ist der Keller ohnehin noch mit älteren Jahrgängen voll

Grüße
Gerald

[UlliB]

Dieser Wein ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, warum ich um diesen Betrieb regelmäßig einen großen Bogen mache:

Grüner Veltliner Kirnberg Smaragd 2019 (Domäne Wachau) 13,5%Vol. Aus eine Riede südlich der Donau in Rossatz. Helles Gelb. Kein Sortencharakter, süßlich, aromatisch flach, dafür kommt der Alkohol sehr deutlich zum Vorschein, erinnert in der Nase schon fast an Rasierwasser. Erschreckend schwach, und das aus einem guten Jahr.

Gruß
Ulli